In Deutschland, wo diese Woche ebenso wie in Österreich die Notierung unverändert bleibt, spricht man von einem voller gewordenen Markt. Die Preisstabilität fußt demnach stärker auf der Privaten Lagerhaltung (PLH) und nicht auf dem zäher gewordenen Frischfleischmarkt.
Das am deutschen Schlachtschweinemarkt verfügbare Angebot ist in der vergangenen Woche weiterhin recht umfangreich ausgefallen und reichte gut aus, um den bestehenden Bedarf der Schlachtunternehmen zu decken, wie die
Landwirtschaftskammer Niedersachsen laut Dow Jones News mitteilte. Die vorherrschende Nachfrage sorgte im Wochenverlauf für einen weitgehend entsprechenden Warenabfluss. Auch diese Woche erwarten die Experten im Wesentlichen ausgeglichene Angebots- und Nachfrageverhältnisse. Daher wurde nach Angaben der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) ein unveränderter Schweinepreis von EUR 1,42 je kg vereinbart.
Was die weitere Marktentwicklung in den kommenden Tagen und Wochen betrifft, so geht die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) davon aus, dass das Angebot an lebenden Schweinen weiter reichlich ausfällt und von den Schlachtunternehmen zügig nachgefragt wird. Der Monatsanfang beschere wieder zahlungskräftige Konsumenten mit einer daraus resultierenden guten Fleischnachfrage. Auch die Faschingszeit wirke sich positiv auf den Fleischkonsum aus. Daher seien aus heutiger Sicht unveränderte Preise zu erwarten, so die ISN.
Österreich: Mittelmäßiges Angebot - unveränderte Notierung
In Österreich floss vergangene Woche das Angebot reibungslos ab. Trotzdem waren nicht alle Abnehmer mit den Verhältnissen am Fleischmarkt zufrieden. Während der Absatz Richtung Schigebiete gut läuft, tun sich exportorientierte Betriebe schwer, am internationalen Markt das Fleisch kostendeckend abzusetzen. Vor dem Hintergrund eines mittelmäßigen Angebotes wurde der Notierungspreis der Schweinebörse auf dem Niveau der Vorwoche unverändert fixiert. Er bleibt somit bei EUR 1,40 (Berechnungsbasis: EUR 1,30 je kg).
Wie berichtet, endete Anfang vergangener Woche die Antragsfrist für die von der EU geförderte Private Lagerhaltung (PLH) von Schweinefleisch. Da die beantragten Kontrakte erfüllt werden müssen, dürfte noch bis Mitte März PLH-gestützte Ware in die Gefrierlager fließen, was weiter zur Stabilität beitragen dürfte, meint Johann Schlederer von der Schweinebörse. Laut Expertenschätzungen langten EU-weit Anträge in der Größenordnung von 140.000 bis 150.000 t ein, davon stammten laut AMA etwa 2.000 t aus Österreich.
EU-Schweinefleischexport erreicht neuen Rekord
Der Schweinefleischexport aus der Europäischen Union hat sich im vergangenen Jahr nach dem Rückgang im Krisenjahr 2009 kräftig erholt, berichtet "Agra Europe". Wie aus einer aktuellen Übersicht der Europäischen Kommission hervorgeht, wurde 2010 bezogen auf das Produktgewicht insgesamt die Rekordmenge von fast 2,69 Mio. t Schweinefleisch einschließlich lebender Tiere und Wurstwaren von der Gemeinschaft in Drittstaaten exportiert; das waren 300.800 t oder fast 13% mehr als 2009. Im Vorjahr hatte der EU-Schweinefleischexport vor allem aufgrund einer schwächeren Nachfrage der asiatischen Einfuhrländer um fast 184.600 t abgenommen. Die EU drosselte gleichzeitig ihre Importe an diesem Produkt um 16% auf 43.400 t, wobei die Schweiz entgegen diesem Negativtrend ihre Lieferungen um 1% auf 17.500 t steigern konnte. (BMLFUW/AIZ)