Der Grund dafür ist vor allem die starke Schweinefleischnachfrage Chinas, die für spürbare Nachfrageimpulse sorgt. Die Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) setzte ihre Leitnotierung für Schachtschweine heute um 10 Cent auf 1,60 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) herauf. Zusammen mit der bereits in der vergangenen Woche erfolgten Erhöhung um 7 Cent beträgt der Anstieg 17 Cent/kg. Stärker hatten die
Schlachtschweinepreise innerhalb von 14 Tagen zuletzt Ende Juli 2001 zugelegt, als
Tierkrankheiten wie die Bovine Spongiforme Enzephalopathie (BSE), die
Maul- und Klauenseuche (
MKS) oder die klassische
Schweinepest in der Europäischen Union im gesamten Jahresverlauf für starke Preisturbulenzen gesorgt hatten.
Den jüngsten Notierungsanstieg begründete die VEZG mit einem Schlachtschweineangebot, dass für die flotte Nachfrage der Schlachtbetriebe nicht ausreiche. Marktanalysten berichteten, dass die chinesischen Einkäufer über die gesamte Produktpalette hinweg große Mengen an
Schweinefleisch ordern würden; teilweise sollen bestimmte Teilstücke für die hiesigen Fleischverarbeiter schon knapp geworden sein. Die starke Auslandsnachfrage führe auch am
Fleischmarkt zu anziehenden Preisen, wobei es aber schwierig sei, die kurzfristig stark erhöhten Einstandskosten für die Schweine vollständig am heimischen Markt „ins Geld zu bringen“.
In anderen EU-Staaten wird von den Analysten der Notierungsstellen die für Deutschland beschriebene
Marktsituation bestätigt. Oft reiche das Angebot schlachtreifer Tiere nicht aus, um den gestiegenen Bedarf der Fleischproduzenten zu decken. Am französischen Marché du Porc Breton wird damit gerechnet, dass der morgige Notierungsanstieg an der Maximumgrenze von 5 Cent liegen wird. Am spanischen Mercolleida liegt diese bei 6 Cent/kg Lebendgewicht (LG) und könnte ebenfalls voll ausgeschöpft werden. In Belgien rechnen Experten mit einem Schweinepreisanstieg um bis zu 8 Cent/kg LG; in Italien sollen es zwischen 3 Cent und 5 Cent/kg LG sein. Auch in diesen EU-Staaten, mit Ausnahme vom gesperrten Belgien, wird von lebhaften Verkäufen nach China berichtet.