Die Veranstalter zeigten sich sehr zufrieden mit einer hochkarätig besetzten Diskussionsrunde, die von über 130 Personen aus Politik, Wirtschaft und Verbänden besucht wurde.
Prof. Dr. Dr. h.c. P. Michael Schmitz, Direktor des Instituts für Agribusiness und Professor für Agrar- und Entwicklungspolitik am Institut für
Agrarpolitik und Marktforschung der Justus-Liebig-Universität Gießen, schilderte einleitend die Herausforderung, vor der die Gesellschaft steht: „Nur eine leistungsstarke und erfolgreiche Landwirtschaft kann das globale Nahrungsmittelproblem lösen und die gesellschaftlichen Wünsche nach Umweltschutz und sozialem Ausgleich erfüllen. Wird die Wettbewerbsfähigkeit durch Politik geschwächt, steht die
Nachhaltigkeit insgesamt auf dem Spiel."
Dr. Heinrich Graf von Bassewitz, Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung, erinnerte an die Situation außerhalb der EU: „Die
Globalisierung stellt den Wettbewerb in den Vordergrund und vernachlässigt Kriterien einer nachhaltigen landwirtschaftlichen Produktion. Nachhaltigkeit wird vom europäischen Verbraucher gewünscht und muss beim Import von Lebensmitteln zukünftig mehr Berücksichtigung finden. Der Nachhaltigkeitsgedanke muss über Produktzertifizierung in die klassischen Agrarländer exportiert werden."
Peter Bleser, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, erklärte die Rolle Deutschlands: „Um den weltweit wachsenden Bedarf an Rohstoffen für Ernährung, Energie und Industrie zu decken, benötigen wir auch in Deutschland eine moderne und nachhaltige Landwirtschaft, die wettbewerbsfähig ist, im Einklang mit Umwelt und Natur wirtschaftet und in der Gesellschaft positiv verankert ist. In Deutschland haben wir eine solche nachhaltige Landwirtschaft. Sie bringt alle Voraussetzungen mit, um an wachsenden Märkten zu partizipieren. Die Bundesregierung unterstützt dies durch geeignete Rahmenbedingungen."
Gerd
Sonnleitner, Präsident des Deutschen Bauernverbandes und Vorsitzender des Vorstandes der FNL fasste zusammen: „Die wichtigste Aufgabe der Landwirtschaft weltweit ist und bleibt, die Versorgung einer weiter wachsenden Weltbevölkerung mit Nahrungsmitteln zu sichern. Bei gleichzeitig rückläufigen Flächen für die landwirtschaftliche Produktion wird dies nur mit einer modernen, produktiven und gleichzeitig umweltgerechten Landbewirtschaftung und dem Erhalt landwirtschaftlicher Produktionsflächen gelingen. Unsere deutsche Landwirtschaft ist ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltig. Aber wo wir uns als Agrarbranche mehr bemühen müssen, ist es, den Verbrauchern diese Leistung auf transparente Weise immer wieder neu zu vermitteln."
Veranstaltungspartner des 14. Berliner Gesprächs war der „Club der Berliner Agrardiplomaten", dessen rund 40 Mitglieder in Deutschland arbeitende Diplomaten sind, die sich mit den Themen der Agrarpolitik beschäftigen.
Weitere Informationen zur Veranstaltung finden sich auf der Internet-Seite der FNL: http://fnl.de/fnl/berliner-gespraech.html (fnl)