Dies ließ er durch das Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum, am Freitag (16. Mai) in Stuttgart mitteilen. Auch wenn die Wirkungszusammenhänge im Moment nicht abschließend geklärt seien, mehrten sich die Hinweise, dass der Wirkstoff
Clothianidin eine wesentliche Rolle spiele. Aus diesem Grund spricht der Landwirtschaftsminister nach der aktuellen Entwicklung vorsorglich diese Empfehlung aus, da sich das Ruhen der Zulassung durch das BVL lediglich auf das Inverkehrbringen und die Beizung des Saatguts bezieht. Sollten Landwirte noch gebeiztes
Maissaatgut ausbringen, empfiehlt
Hauk nur noch mechanische Sätechnik zu verwenden. Des weiteren spricht der Minister die dringende Aufforderung an die Landwirte aus, offen herumliegendes Saatgut, im Sinne der guten fachlichen Praxis, zu entfernen.
Die Behörden arbeiten in Zusammenarbeit mit den Untersuchungseinrichtungen und den Imkereiverbänden an einer raschen Aufklärung der Ursachen für das Bienensterben. Um möglichst schnell ein verlässliches Ergebnis zu bekommen und alle Eventualitäten abzuklären, werden aktuell im Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Karlsruhe/Augustenberg und im Julius Kühn Institut
Bienen auf verschiedene Pflanzenschutzmittel untersucht.
Im Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Fellbach finden Untersuchungen des Honigs statt. In der Landesanstalt für Bienenkunde an der Universität
Hohenheim werden Gesundheitsuntersuchungen bei den Bienen sowie Untersuchungen an Pollen und der Bienenstöcke vorgenommen. Das CVUA Freiburg, das Staatliche Tierärztliche Untersuchungsamt Aulendorf und die Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt Speyer nehmen biologische Untersuchungen an den Bienen vor. Die Pflanzenschutzindustrie hat ihre Untersuchungen im Bereich Wirkung von Pflanzenschutzmitteln intensiviert.
Bereits Anfang nächster Woche wird sich das von Minister Hauk eingesetzte Expertengremium zu einer erneuten Sitzung treffen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. (PD)