"Resistenzen bei Krankheitserregern in Tieren und auf Lebensmitteln sind ein gravierendes Problem im gesundheitlichen Verbraucherschutz", sagte der Präsident des Bundesinstitutes für Risikobewertung (BfR) Professor Andreas Hensel. Das
BfR hat in den Jahren 2000 bis 2008 Salmonella-Isolate auf Antibiotikaresistenz getestet. Die Isolate stammten vor allem von Tieren und aus Lebensmitteln, aber auch aus Futtermitteln und der Umwelt. 48 Prozent davon waren resistent gegen mindestens eine und 35 Prozent sogar resistent gegen mehr als eine Antibiotikaklasse. Bei den Isolaten von Nutztieren und aus Lebensmitteln lagen die Resistenzraten dabei wesentlich höher. Eine zweite Untersuchung aus dem Jahr 2009 bestätigt die Ergebnisse für Salmonellen und kommt zu ähnlichen Ergebnissen auch für
Escherichia coli und
Campylobacter.
Infektionen mit resistenten Erregern können beim Menschen den Verlauf von Erkrankungen verlängern und erschweren. Sie können Krankenhausaufenthalte erforderlich machen, in bestimmten Fällen lebensbedrohlich werden und auch Todesfälle werden den Resistenzen bereits zugeschrieben.
Um einen besseren Überblick zu haben, müssen ab 2011 pharmazeutische Unternehmen und Großhändler erfassen, welche Mengen an Tierarzneimitteln sie jährlich abgeben, die
Antibiotika und bestimmte hormonelle Stoffe enthalten. Die Daten müssen bis März 2012 an das Deutsche Institut für medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) gemeldet werden. Aus diesen Daten und weiteren Monitoring-Ergebnissen sollen Erkenntnisse über Resistenzentwicklungen sowohl in der Tier- als auch in der Humanmedizin gewonnen werden. Die Angaben zum Antibiotikaverbrauch, aufgeschlüsselt nach Einzelsubstanzen und Wirkstoffklassen, zur Art der Anwendung und zur Verbreitung von Resistenzen, sollen eine Grundlage für geeignete Gegenmaßnahmen bilden. (aid)