Dabei handelt es sich um Botulismus, sagte der Sprecher des Gesundheitministeriums, Ralph Schreiber. Er bestätigte einen Bericht der «Freien Presse» (Chemnitz). Betroffen ist ein Hof im Vogtland. Bisher sei nur dieser Fall bekannt. Das Ministerium wisse seit Herbst 2010 davon. Wegen gehäufter Fälle auf dem Hof habe das zuständige Veterinäramt um eine Ausnahmegenehmigung zum Impfen der Tiere gebeten, die erteilt worden sei.
Botulismus ist eine Vergiftung durch Botulinustoxin, eine von Bakterien produzierte Substanz. Sie zählt neben dem Tetanustoxin zu den stärksten von Mikroben produzierten Giften. Da
Botulismus nicht zu den meldepflichtigen Tierkrankheiten gehöre, seien detaillierte Angaben zur Ausbreitung schwierig, erklärte der Ministeriumssprecher. Im Jahr 2009 mussten in Schleswig-Holstein im Zusammenhang mit Botulismus rund 850 Rinder gekeult werden. Erkrankte Rinder litten unter Muskellähmungen, Bewegungsstörungen und Geschwüren.
Laut Zeitung hat der betroffene Hof in Sachsen seit 2006 rund 600 Rinder verloren. Dort seien im Sommer 2010 Bakterien entdeckt worden, die auch zu Verdauungs- und Fruchtbarkeitsproblemen bei den Rindern führen. Auch der Landwirt leide an mit dem Bakterium zusammenhängender Muskelschwäche. Bisher könne nicht verlässlich gesagt werden, ob sich der Mann bei den Tieren oder anders infiziert hat, sagte dagegen Ministeriumssprecher Schreiber. (dpa)