Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
15.12.2009 | 07:38 | Veterinärkongress  

Bundesratsbeschluss gegen Tierschutz

Bad Staffelstein - Fortbildung und Erfahrungsaustausch stehen auf dem 29. Internationalen Veterinärkongress des BbT in Bad Staffelstein vom 25. bis 27.04.10 auf dem Programm.

Bundesratsbeschluss gegen Tierschutz
Mit der Themenauswahl wird 2010 u.a. dem Bundesrat und seinen Gremien besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Nicht zuletzt haben die Diskussionen um die delikate mehrheitliche Entscheidung der Bundesländer vom 29. Oktober 2009 gegen eine verpflichtende Impfung zur Bekämpfung der Blauzungenkrankheit uns zusätzlich motiviert. Schließlich stellt dieser Beschluss letztlich auch eine politische Entscheidung gegen den Tierschutz dar. Es ist zu befürchten, dass die Entscheidung für ein freiwilliges Impfverfahren zu früh erfolgt ist.

Wider besseres Wissen wurde leider das Vorsorgeprinzip in der Tierseuchenbekämpfung von den Ländervertretern im Bundesrat verlassen. Erhebliche Leiden bei den betroffenen Tieren werden in Kauf genommen. Im Rahmen der verpflichtenden Impfung in den vergangenen zwei Jahren war es gelungen, die Anzahl der Ausbrüche der Blauzungenkrankheit bundesweit von rund 21.000 im Jahr 2007 auf acht Fälle im Jahr 2009 zu reduzieren. Die klimatischen Verschiebungen in Europa machen es möglich, dass inzwischen exotische Tierkrankheiten in Mitteleuropa auftreten.

Die weitere fachliche Themenwahl soll dem breiten Einsatzbereich der Amtstierärzte gerecht werden. Wichtig ist uns dabei auch die vorausgesetzte Fähigkeit zur multidisziplinären Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen zu fördern. Themen zur breiten Anwendung der Nanotechnologie oder zur Nährwertkennzeichnung verdeutlichen, dass dem Amtstierarzt bei seiner Aufgabenwahrnehmung häufig eine Mittlerfunktion bei der Umsetzung der verwandten und breit gefächerten Überwachungsaufgaben übertragen ist.

Unter den Tierschutzthemen des Kongresses wird herausgestellt, dass die Einführung von Prüf- und Zulassungsverfahren in der Legehennen- und Schweinehaltung ebenso wichtig erscheint wie die Entwicklung und Validierung von tierbezogenen Tierschutzkriterien.

Auf der Tagung werden insgesamt 26 Themen von der Gewinnung sicherer Lebensmittel über Tiergesundheit bis hin zur Auditierung von Überwachungssystemen behandelt. Im Zusammenhang mit Schadstoffen in Importware oder dem Vorkommen von Giftpflanzen in Rukola - Salaten wird die Wirksamkeit von Eigenkontrollmaßnahmen durch die Lebensmittelunternehmen von den Amtstierärzten diskutiert. In einem gesonderten Seminar am Ende der Tagung wird zudem die Bedeutung von Zertifikaten, die den Tier- und Warenverkehr begleiten, eingehend behandelt. (BbT)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Immer weniger, immer größer - Konzentration in der Tierhaltung in Mecklenburg-Vorpommern

 Verwaltungsgerichtshof kassiert bayerische Fischotter-Verordnung

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Tierseuchenübung - Veterinäramt simuliert Ausbruch der Vogelgrippe

  Kommentierte Artikel

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung