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21.05.2023 | 06:34 | Aviäre Influenza 

Erster Nachweis der Geflügelpest in Brasilien

Brasília - Deutlich später als in den übrigen südamerikanischen Staaten ist jetzt auch in Brasilien die Hochpathogene Aviäre Influenza (HPAI) nachgewiesen worden, und zwar im Wildtierbestand.

Geflügelpest-Nachweis Brasilien
Drei Fälle von Geflügelpest im Wildtierbestand Brasiliens festgestellt - Infektion eines Menschen bestätigt. (c) Darren Baker - fotolia.com
Wie das Landwirtschaftsministerium in Brasília am Montag (15.5.) mitteilte, wurde bei zwei Brandseeschwalben und einem Weißbauchtölpel an der Küste des Bundesstaats Espírito Santo jeweils der Erregertyp H5N1 identifiziert. Hinzu kam wenige Tage später die Bestätigung eines ersten Krankheitsfalls beim Menschen in Brasilien. Der Betroffene ist laut heimischen Medienberichten Angestellter eines städtischen Parks, in dem einer der drei nachgewiesen infizierten Vögel gefunden wurde.

Der Patient soll leichte grippeähnliche Symptome aufweisen. Das Agrarministerium hob hervor, dass die Meldungen den Status Brasiliens als HPAI-freies Land nicht veränderten. Gemäß den Richtlinien der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) sollten andere Länder keine Verbote für den internationalen Handel mit brasilianischen Geflügelprodukten verhängen.

Mit China als Hauptabnehmer von brasilianischen Geflügelfleischexporten seien nach Bekanntwerden der Fälle bereits Gespräche gelaufen, berichtete das Ressort. Und die Behörden in China hätten sich beruhigt gezeigt. Positiv wertete Brasília in diesem Zusammenhang, dass die Volksrepublik einen Lieferstopp für ein geflügelverarbeitendes Werk von BRF S.A. in Lucas do Rio Verde im Bundesstaat Mato Grosso laut Konzernangaben von Dienstag voriger Woche nach dem Nachweis der H5N1-Fälle in Brasilien aufgehoben habe.

Produkte weiterhin sicher

Laut weiteren Angaben des Agrarressorts wurde als Reaktion auf die Krankheitsfälle in Brasilien die epidemiologische Überwachung intensiviert. Die Vereinigung tierisches Protein (ABPA) betonte, dass die Fälle bei Wildtieren aufgetreten seien und nicht innerhalb des brasilianischen Industriesystems, „das die strengsten Biosicherheitsprotokolle befolgt“.

Daher gebe es keine Änderungen in Bezug auf die interne Versorgung mit Geflügelprodukten und den internationalen Handel. Der Verzehr von Eiern und Fleisch sei sicher. Laut Informationen von ABPA ist Espírito Santo der landesweit drittgrößte Produzent von Eiern, die jedoch nicht exportiert, sondern am heimischen Markt verkauft werden. Für die Geflügelfleischproduktion ist der Bundesstaat von geringerer Bedeutung. Die diesbezüglich wichtigsten Regionen liegen im äußersten Süden und im mittleren Westen des Landes.

Bereits im Februar bei allen Nachbarn

Brasiliens Geflügelfleischexport boomt seit Monaten. Nachdem die Branche 2022 gemäß Zahlen der ABPA mit einer Verkaufsmenge von insgesamt 4,6 Mio. t Geflügelfleisch einen neuen Exportrekord eingefahren hatte, wurden in den ersten vier Monaten des nun laufenden Kalenderjahres bereits 1,75 Mio. t beziehungsweise 12,1 % mehr Geflügelfleisch als im Vorjahreszeitraum ausgeführt. Die wichtigsten Abnehmer sind China, Japan, Südafrika und Saudi-Arabien. Die Vogelgrippe hatte sich bereits seit Ende des vorigen Jahres in Südamerika ausgebreitet. Schon im Februar waren alle Staaten außer Brasilien betrof
AgE
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