(c) proplanta «Einige Einrichtungen halten Hunde und Katzen unter besonders schlechten Bedingungen, vernachlässigen oder misshandeln die Tiere, verkaufen sie zu jung oder sorgen nicht für die richtige Impfung und medizinische Behandlung», teilte die Brüsseler Behörde am Donnerstag mit. Es wären die ersten einheitlichen EU-Standards für die gewerbliche Zucht und Haltung der Tiere.
Konkret schlägt die Kommission vor, dass EU-weit etwa ein Mindestplatzangebot, Zwingerverbot, geregelter Zugang zu Tageslicht und Freilauf, Temperaturgrenzen für Behausungen oder Grundregeln für die Fütterung zu Mindeststandards werden könnten. Zudem könnte Inzucht ebenso wie schmerzhafte Verstümmelungen - etwa das Abschneiden von Schwanz- oder Ohrenteilen - verboten werden. Die neuen Vorgaben sollen nicht für Privatpersonen gelten.
Der Vorschlag der Kommission wird nun vom Europäischen Parlament und den EU-Staaten ausgehandelt und angepasst, bevor neue Regeln in Kraft treten können. Bürgerinnen und Bürger in der Europäischen Union besitzen laut der Kommission mehr als 72 Millionen Hunde und 83 Millionen Katzen. Beim Handel mit den beiden Tieren werde Schätzungen zufolge jährlich ein Umsatz von rund 1,3 Milliarden Euro gemacht.
«Illegaler Welpenhandel ist ein Verbrechen gegen den Tierschutz und bringt auch Gefahren für unsere Gesundheit», sagte Peter Liese (CDU), gesundheitspolitischer Sprecher der christdemokratischen EVP-Fraktion. 80 Prozent der Tiere, die aus illegalem Handel stammten, hätten Experten zufolge Krankheiten, weil sie nicht geimpft, nicht behandelt, nicht untersucht worden seien. «Das gefährdet auch unser aller Gesundheit. Es sind zum Teil mafiöse Strukturen, und wir müssen endlich dagegen vorgehen», sagte Liese.
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