Anlässlich einer internationalen Konferenz zu dem Thema, die am Freitag (26.2.) im marokkanischen Agadir zu Ende ging, pochte die
FAO auf Wege, um insbesondere Entwicklungsländern zu ermöglichen, den Wachstumssektor
Aquakultur auf nachhaltige Weise auszubauen.
Nach Angaben der UN-Organisation entfallen bereits heute 17 % der Versorgung der Weltbevölkerung mit tierischem Eiweiß auf Fisch. Der Wert des globalen Fischhandels habe sich bis 2014 innerhalb von zehn Jahren auf 144 Mrd. $ (130,7 Mrd. Euro) verdoppelt. Für Entwicklungsländer stelle der Sektor eine größere Erlösquelle dar als Fleisch, Tabak, Reis und Zucker zusammengenommen. Die meisten Fischfarmen befänden sich in Asien, wobei die Wachstumsraten in Lateinamerika und Afrika zuletzt besonders hoch gewesen seien.
Aquakulturbetrieben komme zugute, dass sie weniger saisonal ausgerichtet und weniger schwankungsanfällig seien als die Hochseefischerei, betonte die FAO. Deshalb hätten sie leichteren Zugang zu Krediten oder Versicherungen. Für Zuchtlachs gebe es mittlerweile Warenterminkontrakte. Die
Globalisierung des Fischhandelsmacht nach Ansicht der FAO eine bessere Regulierung in verschiedenen Bereichen unerlässlich, beispielsweise mit Blick auf die Rückverfolgbarkeit, Arbeitsbedingungen und Artenschutz. Gleichzeitig müsse die Produktion Änderungen des Nachfrage- und Konsumverhaltens sowie der Ausbreitung von Supermärkten und deren Versorgungsketten Rechnung tragen.
Auf dem Programm der Konferenz stand ferner die Annahme von technischen Leitlinien zur Fangdokumentation. Die FAO-Mitgliedstaaten versprechen sich dadurch ein wichtiges Instrument zur Verringerung der illegalen Fischerei, im Einklang mit einer Forderung der UN-Vollversammlung. Die Harmonisierung der internationalen Zertifizierungsanforderungen für Fischexporte wiederum soll dabei helfen, Verbraucher und Händler für Fragen der Qualität, der Sicherheit und der Rechtmäßigkeit weiter zu sensibilisieren.
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