Die Umsätze der Futtermittelbranche folgen damit dem Gesamtgefüge der
Agrarpreise und liegen unter der Größenordnung des Vorjahres, so meldet der Verband im Vorfeld der DVT-Jahrestagung. Auf den Bereich Mischfutter entfallen nach DVT-Schätzungen rund 5 Mrd. Euro, auf zugekaufte Einzelfutter rund 1 Mrd. Euro. In dem vorrangig preisbedingten Umsatzrückgang spiegeln sich die seit Mitte 2008 kontinuierlich gesunkenen Rohstoffkosten.
Die aktuell äußerst niedrigen Mischfutterpreise entlasten die Veredlung spürbar. Nach den extremen Marktbewegungen der zurückliegenden Jahre und wegen der noch vorhandenen Unsicherheit in den Rohwarenmärkten sind die Futtermittelhersteller laut DVT bestrebt, sowohl auf der Einkaufs-, als auch der Verkaufsseite langfristige Engagements zu vermeiden. Insbesondere langfristige Verkaufskontrakte seien unter dem Aspekt des Risikomanagements kritisch zu sehen. Die deutsche Mischfutterproduktion ging im Wirtschaftsjahr 2008/2009 um 3,2 Prozent auf 21,2 Mio. Tonnen zurück. Trotz des Absatzrückgangs liegt die Produktion in dem genannten Zeitraum immer noch über dem langjährigen Mittelwert von 20,5 Mio. Tonnen.
Dennoch zeichnet sich derzeit ab, dass die Mischfutterproduktion in den kommenden Monaten weiter abnehmen und dieser Mittelwert im Kalenderjahr 2009 deutlich unterschritten wird. Die hohe
Getreideernte mit niedrigen Getreidepreisen verstärkt die Direktverfütterung von Getreide; gleichzeitig befinden sich insbesondere die
Milchviehhalter aktuell in einer äußerst schwierigen Situation, die den Betriebsmitteleinsatz nachteilig beeinflusst. Die Herstellung von Rindermischfutter nahm 2008/2009 mit 5,9 Prozent am deutlichsten ab und bestimmt den allgemeinen Abschwung am stärksten. Der seit Monaten anhaltende Preisdruck auf dem
Milchmarkt lässt die Nachfrage nach Milchleis-tungsfutter sichtbar schrumpfen. Der Absatz von Schweinemischfutter verminderte sich nur moderat um 1,8 Prozent. Das Gesamtergebnis von über 9 Mio. Tonnen verkaufter Menge ist dennoch für die Branche sehr erfreulich und deutet darauf hin, dass die deutsche Schweinehaltung das mit dem Wachstum der zurückliegenden Jahre erreichte Niveau halten kann.
Die Mastgeflügelfutterproduktion ist ebenfalls nur leicht im Minus (-0,5 Prozent). Dieser Sortenbereich steht nach Einschätzung der Branche auf Sicht für eine stabile und expansive Entwicklung. Dagegen zeichnet sich mit einem Minus von 4,8 Prozent beim Legehennenfutter die langjährige Abwärtsbewegung weiter fort. Maßgeblich bestimmend für diese Entwicklung ist der Bestandsabbau von Legehennen in Norddeutschland aufgrund der Umstellung bei den Haltungssystemen und den damit verbundenen Betriebsaufgaben. Vorerst dürfte auf diesem Markt kein positives Vorzeichen zu erwarten sein.
Das Mineralfuttersegment hatte ebenfalls nach mehreren Wachstumsjahren eine Konsolidierung zu verzeichnen. 2008/2009 sank die Absatzmenge um 2,1 Prozent auf bundesweit etwas mehr als 468.000 Tonnen. Die Hauptursache liegt hier beim Rindermineralfutter (-5,1 Prozent). Demgegenüber stieg der Verkauf von Schweinemineralfutter leicht um 0,8 Prozent. Beim Rohstoffverbrauch der Mischfutterhersteller spiegelt sich die zurückliegende Trendwende am Getreidemarkt. Aufgrund der durchgängig guten Versorgung am Markt stieg der Getreideanteil in den Mischungen 2008/09 auf 46,6 Prozent (Vorjahr: 43,7 Prozent), so dass insgesamt 9,9 Mio. Tonnen verarbeitet wurden. (DVT)