«Wir haben seit langem jedes Jahr einen Rückgang um fünf Prozent», sagte der Geschäftsführer des Landesverbandes Bayerischer Schafhalter, René Gomringer.
Er widersprach damit Zahlen des Statistischen Landesamtes, das kürzlich einen Anstieg der Schafhaltungsbetriebe um rund vier Prozent auf 2.200 gemeldet hatte. «Das Landesamt zählt nur
Betriebe ab 20 Schafe», sagte Gomringer. Sein Verband gehe von derzeit etwa 6.500 Schafhaltern aus, die Fördermaßnahmen beantragen.
Auch die Zahl der Tiere gehe etwas zurück oder stagniere. Vor allem Freunde des heimischen Osterlamms sollten sich deswegen allmählich Gedanken machen: «Nur noch 40 Prozent des in Deutschland benötigten Lammfleischs wird auch hierzulande produziert», sagte Gomringer.
«In den 1980er-Jahren lagen wir noch bei 65 Prozent.» Dabei sei Bayern das Bundesland mit den meisten Schafen und Schäfern. Laut der Zählung des Statistischen Landesamtes gab es im vergangenen Jahr in Bayern rund 270.000 Tiere.
Bei einigen Betrieben laufe es gut, sagte Gomringer - vor allem, wenn sie stark in der Eigenvermarktung sind. «Andere sind am Existenzminimum.» Gomringer sagte, vielen Verbrauchern sei
Lammfleisch im Vergleich zu anderen Fleischsorten zu teuer. Dabei sei ihnen jedoch nicht bewusst, welche «volkswirtschaftliche Leistung die Schäfer erbringen, indem wir Flächen pflegen».
«Außerdem produzieren wir naturnah und halten unsere Tiere artgerecht», sagte Gomringer. Am Großmarkt bekomme er derzeit etwa 5,40 Euro pro Kilogramm Fleisch. Als Selbstvermarkter könne er 10,50 Euro pro Kilo Lammfleisch erzielen. Hier müsse er jedoch den Preis für die
Schlachtung abziehen, die er dann selbst bezahlen muss.