Offenbar haben das Ende der großen Sommerferien in den meisten Mitgliedstaaten sowie die wieder kühleren Temperaturen die Rindfleischnachfrage nicht genug angekurbelt, um die Erzeugerpreise steigen zu lassen. Das im Vergleich zu anderen Fleischsorten recht teure Rindfleisch habe es in Zeiten der hohen Inflation schwerer, Käufer zu finden, hieß es bei Marktanalysten.
Nach Angaben der
EU-Kommission wurden Jungbullen der Handelsklasse R3 in der Woche zum 11. September im Mittel der EU-Schlachthöfe mit 496,36 Euro/100 kg Schlachtgewicht (SG) abgerechnet. Im Vorwochenvergleich war das ein Rückgang um 2,38 Euro oder 0,5 %; das
Preisniveau des Vorjahres wurde jedoch um rund ein Viertel übertroffen. Maßgeblich für den jüngsten Rückgang waren unter anderem Auszahlungskürzungen in Irland, Spanien, Polen und Dänemark zwischen 0,7 % und 2,0 %.
In Deutschland und Österreich konnten die
Jungbullenpreise dagegen um 0,2 % beziehungsweise 0,6 % zulegen. Für Schlachtkühe der Handelsklasse
O3 mussten die Erzeuger in der EU in der Berichtswoche im
Schnitt einen Abschlag von 3,92 Euro/100 kg SG oder 0,9 % verkraften. Bei diesen Tieren lag das Preisniveau mit 440,74 Euro im gewogenen Mittel dennoch um ein Drittel über dem Vorjahreswert.
Überdurchschnittlich hohe Abzüge für die angelieferten Tiere gab es laut Kommission gegenüber der Vorwoche in Portugal mit 5,7 % und in Belgien mit 3,9 %. Zudem mussten die Altkuhanbieter in den Niederlanden, Rumänien und Österreich mit Preiskürzungen zwischen 2,5 % und 2,8 % zurechtkommen. In Deutschland wurden die Tiere um 1,6 % schlechter bezahlt; dänische Erzeuger bekamen 0,7 % weniger Geld. Im Nachbarland Frankreich konnten sich die Schlachtkuhpreise dagegen gut behaupten.
Bei Schlachtfärsen der Handelsklasse R3 durften sich die Landwirte dagegen im EU-Durchschnitt über ein Auszahlungsplus von 3,77 Euro oder 0,7 % auf 508,17 Euro/100 kg SG freuen. Damit wurde der bisherige Jahreshöchstpreis von Mitte Mai nur knapp verfehlt. In Spanien zahlten die Schlachtbetriebe laut Kommission einen Aufschlag von 4,6 %. In Italien belief sich dieser auf 1,1 % und in Frankreich auf 0,4 %. Die deutschen Erzeuger mussten hingegen ein kleines Minus von 0,2 % hinnehmen, das in Dänemark mit 0,7 % etwas größer ausfiel.