Zwei Monate nach dem bisher größten Feuer in einer Schweinezuchtanlage in Deutschland ist die Brandursache weiter unklar. Mehrere Verbände erstatteten Strafanzeige, sie hatten den Brandschutz schon seit Beginn bemängelt. Die Betreiber verweisen auf ihre Genehmigungen. (c) proplanta
Es gehe um die Tötung von tausenden Schweinen ohne vernünftigen Grund, sagte eine Sprecherin des Landesverbandes
MV des Bundes für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND) am Freitag in Schwerin. Die Anzeige habe der
BUND MV zusammen mit dem Deutschen
Tierschutzbund und der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft bei der Staatsanwaltschaft Stralsund gestellt. Einzelheiten zu dem Vorgehen sollen kommende Woche in Schwerin erläutert werden.
Die riesige Ferkelzuchtanlage der Landwirtschaftlichen Ferkelzucht Deutschland Holding (LFD) (Roßdorf) war am Ende März zu großen Teilen abgebrannt. In dem Feuer starben laut LFD und Schweriner
Agrarministerium rund 50.000 Tiere, zum Großteil Ferkel.
Die Brandursache ist laut Staatsanwaltschaft unklar. Ermittelt wird wegen des Verdachts der fahrlässigen Brandstiftung. Der BUND hatte bereits zur Inbetriebnahme den Brandschutz heftig bemängelt und gegen die Betriebsgenehmigung geklagt. Die Klage vor dem Verwaltungsgericht Greifswald war jedoch nie entschieden worden.
Feuerwehrleute konnten bei dem Brand nur verhindern, dass das Feuer nicht auf die Biogasanlage übergriff. Den Schaden schätzt die Staatsanwaltschaft bisher auf rund 40 Millionen Euro.