Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
03.04.2017 | 08:05 | Garnelenzucht 

Nachfrage nach deutschen Shrimps zieht trotz hoher Preise an

Bremen - Die Nachfrage nach Shrimps und Gambas aus regionaler Zucht zieht nach Einschätzung von Experten trotz hoher Preise an.

Garnelenzucht
Forscher sehen Potenzial für den Ausbau der Garnelenzucht in Deutschland - die Tiere schmecken frischer als die Tiefkühlware aus Fernost. Derzeit gibt es hierzulande aber nur drei Farmen. In Bremen tauschen sich nun Züchter und Anlagenbauer aus. (c) proplanta
Zwar sei die Produktion in Europa ein Nischenmarkt, es gebe aber hohes Wachstumspotenzial, sagte der Leiter der Aquakulturforschung am Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI), Matthew Slater.

«Garnelen aus europäischen Aquakulturen sind frischer und schmecken besser als die aus Vietnam, Thailand oder China», sagte der Wissenschaftler. Feinschmeckern seien diese Kriterien wichtig. Dafür seien immer mehr Konsumenten auch bereit, dreimal so viel zu zahlen wie für importierte Tiefkühlware.

In der Branche stünden viele Akteure in den Startlöchern, um in die Garnelenzucht zu investieren, sagte Slater. Das Alfred-Wegener-Institut bringt deshalb in der nächste Woche (4./5. April) Wissenschaftler, Züchter, Anlagenbauer, Händler und Futtermittelhersteller zu einem Fachsymposium zusammen. Dabei wollen rund 50 Experten ihr Wissen austauschen. «Unser Ziel ist es, ein Netzwerk aufzubauen», sagt AWI-Aquakulturforscher Gregor Jähne.

In Deutschland werden nach Angaben des Institutes jährlich rund 50.000 Tonnen Garnelen verzehrt. Nur ein verschwindend kleiner Teil von rund 50 Tonnen wird auf drei Farmen in Deutschland gezüchtet. Matthew Slater geht jedoch davon aus, dass für wesentlich größere Mengen aus umweltschonenden und artgerechten Aquakulturen ein Markt vorhanden wäre.

Nach AWI-Berechnungen gibt es in Deutschland das Potenzial, jährlich 500 Tonnen Gambas und Shrimps aus nachhaltiger Zucht verkaufen zu können. Das entspräche einem Prozent des Gesamtkonsums. «Da ist noch Luft nach oben», sagt auch Bert Wecker, Geschäftsführer von Förde Garnelen im schleswig-holsteinischen Ostseebad Strande.

Das Unternehmen produziert rund fünf Tonnen Garnelen pro Jahr. «Wir wollen in diesem Jahr expandieren und die Produktion auf 30 Tonnen erhöhen», kündigte Wecker an. Wichtigster Abnehmer der fangfrischen Ware sei die Gastronomie. 

Die Garnelenzucht in Ländern wie Thailand oder Vietnam sorgt immer wieder für Schlagzeilen wegen abgeholzter Mangrovenwälder, zerstörter Böden oder des Einsatzes von Antibiotika. Die deutschen Züchter verzichten nach eigenen Angaben auf Medikamente. Hohe Investitions- und Energiekosten sowie der Bedarf an gut geschultem Personal machten die Produktion in Europa allerdings teuer, sagt Gregor Jähne vom AWI.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Austern - Nicht nur schleimig und lecker

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken