Nach Angaben von Marktbeobachtern haben die Schlachtzahlen zugenommen und vom
Fleischmarkt kommen die langerwarteten Impulse. Vor diesem Hintergrund erhöhte die Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) ihre Leitnotierung am Mittwoch (23.11.) um 5 Cent auf 1,95 Euro/kg Schlachtgewicht (SG). In den mit Deutschland eng verbundenen Märkten verlief die Entwicklung ähnlich.
Auch in Österreich sind die Überhänge am Lebendmarkt laut dem Verband landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV) vom Tisch; auf dem Fleischmarkt herrsche aktuell eine positive Stimmung. Der VLV-Leitpreis wurde ebenfalls um 5 Cent angehoben und kletterte auf 2,04 Euro/kg SG. Auch in Belgien konnten sich die
Mäster über einen spürbaren Aufschlag freuen; die Danis-Gruppe erhöhte ihre Auszahlungsleistung um 4 Cent/kg Lebendgewicht (LG). Marktteilnehmern zufolge nehmen die Schweinefleischexporte langsam Fahrt auf.
In Dänemark gab es nach langer Stabilität ebenfalls Bewegung:
Danish Crown zahlte seinen Schweinelieferanten umgerechnet rund 2,7 Cent/kg SG mehr als in den vorangegangenen Wochen. Das Unternehmen berichtete von einem lebhaften
Marktgeschehen und einer zunehmenden Aktivität. Da sich niemand traue, den Umfang des Weihnachtsgeschäftes vorherzusagen, bewegten sich die Preise aber nur in kleinen Schritten, so Marktdirektor Mads Stougaard.
Nach seinen Angaben liegen die Exporte von Tiefkühlware auf einem für die Jahreszeit guten Niveau. Vor allem aus China sei die Nachfrage in letzter Zeit gut gewesen, allerdings habe sich die Unsicherheit zuletzt aufgrund von Corona-Lockdowns wieder vergrößert, und zwar insbesondere auch im Hinblick auf den Bedarf im kommenden Jahr.
Ferkel gefragtIn Frankreich wurden die Überhänge am Lebendmarkt ebenfalls weiter abgebaut. Auch wenn die
Schlachtunternehmen dem Vernehmen nach überwiegend nicht mehr auf Abschläge drängten, konnte sich die Notierung am Marché du Porc Breton nur knapp behaupten und ging um 0,2 Cent auf 1,806 Euro/kg SG zurück. Unverändert präsentierte sich die Situation in Spanien. Das Angebot an schlachtreifen Schweinen kann dort die Nachfrage nach Einschätzung von Marktteilnehmern nicht vollständig decken.
Erste Prognosen gehen davon aus, dass diese Situation möglicherweise bis ins kommende Jahr anhalten wird. Auch Ferkel sollen sehr gefragt sein; berichtet wurde von umfangreichen Importen aus anderen Mitgliedstaaten. Die Notierung am Mercolleida bewegte sich derweil seitwärts. In Italien hat die Nachfrage am Lebendmarkt hingegen abgenommen; Marktbeobachtern zufolge wollen die Schlachtunternehmen ihre Aktivitäten verringern. Die Leitnotierung für vertragsungebundene Tiere mit einem Gewicht zwischen 160 kg bis 176 kg gab zum dritten Mal seit der Sommerhausse nach, und zwar um 2,1 Cent auf 1,891 Euro/kg LG.
EU-Durchschnittpreis knapp behauptetIn der Woche zum 20. November hatten sich die
Schlachtschweinepreise in der Europäischen Union nur knapp behauptet. Für Tiere der Handelsklasse E wurden nach Angaben der
EU-Kommission durchschnittlich 196,97 Euro/100 kg SG gezahlt; das waren 62 Cent oder 0,3 % weniger als in der Vorwoche. Das Vorjahresniveau wurde indes noch um 68,29 Euro beziehungsweise 53,1 % übertroffen.
Spürbar bergauf ging es in der Berichtswoche für die Notierungen in Rumänien, Lettland und Litauen, wo es zu Aufschlägen zwischen 3,1 % und 1,7 % kam. Vergleichsweise gering fielen die Zugewinne mit 0,3 % und 0,2 % in Dänemark und Deutschland aus; stabil entwickelten sich die Preise in Tschechien, Italien, Irland und den Niederlanden. In Österreich gab die Notierung um 0,1 % nach; deutlich höher fielen die Abschläge mit 1,2 % in Spanien und 2,5 % in Frankreich aus.