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23.10.2023 | 15:50 | Tierseuchenbekämpfung 

Niederlande warnt vor Ausbreitung der Blauzungenkrankheit

Luxemburg - Der niederländische Agrarminister Piet Adema hat vor der weiteren Ausbreitung der für Schafe und Rinder gefährlichen Blauzungenkrankheit gewarnt.

Blauzungenkrankheit Niederlande
(c) proplanta
«Es gibt einen großen Ausbruch», sagte er am Montag bei einer gemeinsamen Stellungnahme mit Deutschlands Landwirtschaftsminister Cem Özdemir und seinem belgischen Amtskollegen David Clarinval in Luxemburg. Mehr als 2.500 Betriebe in den Niederlanden seien mittlerweile von der meldepflichtigen Krankheit betroffen. Es brauche einen wirksamen Impfstoff.

Die Blauzungenkrankheit ist eine Viruserkrankung bei Wiederkäuern, die über kleine, blutsaugende Mücken weitergegeben wird. Erkrankte Schafe können unter anderem unter an Fressunlust, Apathie und Fieber leiden, die Krankheit kann tödlich verlaufen. Die Seuche war nach 2021 in Deutschland nicht mehr nachgewiesen worden, die Bundesrepublik galt deshalb als amtlich seuchenfrei. Vor zehn Tagen hatte das nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerium jedoch einen Fall aus dem Kreis Kleve bestätigt. Özdemir sagte, es gebe bislang einen Fall in Deutschland, es könnten aber schnell Fälle hinzukommen.

Der deutsche Minister betonte, dass eine Impfung der einzig effektive Schutz vor der Seuche sei. Nur so könnten Handelsbeschränkungen vermieden und das Leid von Tieren verhindert werden, sagte der Grünen-Politiker. Deutschland schließe sich dem Appell der Niederländer an und unterstreiche, wie sehr ein Impfstoff gebraucht werde. Die Lage sei eine gute Gelegenheit für ein EU-Forschungsprojekt. Özdemir sagte zudem, «dass das Aufkommen der Krankheit, das vermehrte Erscheinen der Mücken auch was zu tun hat mit der Klimakrise».

Für Menschen ist der Erreger der Blauzungenkrankheit nicht gefährlich. Er befällt hauptsächlich Schafe und Rinder. Derzeit verbreitet sich nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) die Blauzungenkrankheit des Serotyps 3, gegen den es den Angaben zufolge noch keinen zugelassenen Impfstoff gibt.
dpa
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