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15.01.2024 | 00:02 | ASP-Fälle 

Philippinen verlängern ermäßigte Einfuhrzölle für Schweinefleisch

Manila - Die Philippinen kämpfen weiter mit den Folgen der Afrikanischen Schweinepest (ASP), die dort im August 2019 erstmals ausgebrochen ist.

Afrikanische Schweinepest Philippinen
(c) proplanta
Wie das zum Landwirtschaftsministerium gehörende Bureau of Animal Industry (BAI) kürzlich mitteilte, gab es Ende 2023 in 64 der 83 Provinzen ASP-Fälle, diese sind als rote oder infizierte Zonen eingestuft. Die Zahl der grünen Zonen, die gänzlich frei von ASP sind, ging von April bis Dezember von 20 auf zwölf zurück.

Um Versorgungsengpässe zu vermeiden und den Preisanstieg für Verbraucher zu dämpfen, hat Präsident Ferdinand Marcos Jr. die bereits seit 2021 geltenden verringerten Einfuhrzollsätze erneut verlängert, und zwar bis zum 31. Dezember 2024. Diese gelten für frisches, gekühltes und gefrorenes Schweinefleisch und liegen innerhalb einer Quote bei 15 % und außerhalb bei 25 %. Zuvor hatten die Sätze 30 % beziehungsweise 40 % betragen. Die Philippinen sind mit dem Bezug von rund 500.000 Tonnen im Jahr der weltweite siebtgrößte Importeur von Schweinefleisch. Die wichtigsten Lieferanten sind die Europäische Union, Brasilien und die USA.

Kritik an billigem Importfleisch

Nach Angaben des Verbandes der Philippinischen Schweineproduzenten hat die Tierseuche bereits zu Verlusten von vielen Milliarden Euro geführt. Verbandspräsident Nonon Tambago kritisierte die Regierungsentscheidung, den niedrigeren Zollsatz für importiertes Schweinefleisch ein weiteres Jahr beizubehalten. Das untergrabe das Vertrauen der heimischen Schweinehalter vor dem Hintergrund des Einbruchs der Schweinepreise weiter.

„Anstatt sich auf die Senkung des Zolls zu konzentrieren, ist es entscheidend, die Lücke zwischen den Erzeuger- und den Einzelhandelspreisen als Teil einer langfristigen Lösung anzugehen“, mahnte Tambago. Es müsse die tatsächliche Situation der lokalen Landwirte berücksichtigt werden, anstatt einige wenige Importeure und Händler zu begünstigen.

US-Ausfuhren gestiegen

Der Präsident der amerikanischen Exportorganisation für Fleisch (USMEF), Dan Halstrom, wies hingegen darauf hin, dass günstiges Schweinefleisch die Ernährungssicherheit verbessere und den Konsum fördere. Er nannte Südkorea und Kolumbien als Beispiele für Märkte, in denen niedrigere Zölle dazu beigetragen hätten, die Nachfrage nach Schweinefleisch insgesamt zu erhöhen.

Laut dem USMEF sind die US-Schweinefleischexporte auf die Philippinen von Januar bis Oktober 2023 gegenüber der Vorjahresperiode um 17 % auf 45.600 Tonnen gestiegen. Die Ausfuhren der EU-Mitgliedstaaten fielen im gleichen Zeitraum mit 252.900 Tonnen deutlich höher aus; sie waren jedoch im Vergleich zur Rekordmenge des Vorjahreszeitraums um 37 % rückläufig. Dazu trugen das insgesamt geringere EU-Exportangebot wegen des Produktionsrückgangs und das vergleichsweise hohe Preisniveau gegenüber den Wettbewerbern USA und Brasilien bei.
dpa
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