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24.08.2022 | 17:39 | Schweinemarkt 

Schlachtschweinenotierungen erklimmen Rekordniveaus

Bonn - Das Schlachtschweineangebot in der Europäischen Union fällt derzeit so knapp aus wie selten zuvor, weshalb die Notierungen für Mastschweine diese Woche in den Mitgliedstaaten vielfach neue Rekordhöhen erklimmen.

Schlachtschweinepreis
(c) proplanta
In Deutschland setzte die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) heute ihre Leitnotierung um 5 Cent auf 2,05 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) herauf; das ist das höchste Niveau seit mehr als 20 Jahren.

Zuvor hatte die Notierung lediglich im März 2001 einmal kurzfristig mit 2,15 Euro/kg höher gelegen; damals hatten Marktverwerfungen aufgrund der Bovinen Spongiformen Enzephalopathie (BSE) und der Maul- und Klauenseuche (MKS) dafür gesorgt. Laut VEZG wird das aktuell kleine Schweineangebot lebhaft von der Schlachthofseite nachgefragt. Gleichzeitig hat die Fleischnachfrage den Analysten zufolge Impulse erhalten.

In Frankreich überwand die Notierung am Marché du Porc Breton am Montag mit 2,01 Euro/kg SG erstmals die Marke von 2 Euro; morgen dürften laut Analysten weitere ein bis zwei Cent hinzukommen. Noch nicht eingerechnet ist hier der Zuschlag von etwa 14 Cent/kg, der den Schweineerzeugern zusätzlich gezahlt werden. In Frankreich trifft eine ebenfalls kleines Lebendangebot auf eine zunehmende Nachfrage, denn die großen Einzelhandelsketten brauchen Ware für die zum Ende des Sommerurlaubs üblichen Verkaufsaktionen.

In Belgien sind die Ankaufspreise für Schlachtschweine in den vergangenen beiden Wochen bereits um 14 Cent/kg Lebendgewicht (LG) auf neue Rekordhöhen gestiegen, und weitere Aufschläge werden erwartet. Aktuell verlangsame die Hitzewelle das Wachstum der Tiere und die Schlachtgewichte. Allerdings verringerten auch Betriebsaufgaben von Schweinehaltern das Schlachtaufkommen strukturell und längerfristig, so dortige Experten.

In Spanien wird bei der morgigen Preisfindung am Mercolleida ebenfalls ein neuer Notierungsrekord erwartet. Der Zuwachs dürfte allerdings im Vorwochenvergleich mit maximal 1 Cent wegen des bereits hohen Niveaus von zuletzt 1,707 Euro/kg LG vergleichsweise klein ausfallen. Ähnliches gilt für Italien mit einem prognostizierten Notierungsplus zwischen 1 Cent und 2 Cent/kg LG.

In beiden südeuropäischen Ländern ist das Schweineangebot gemessen an der Nachfrage eigentlich zu knapp; die Schlacht- und Zerlegkapazitäten können nicht ausgelastet werden. Am Fleischmarkt sind die Teilstückpreise im Verkauf aber zuletzt stärker gestiegen als die Schlachtschweinepreise, so dass sich die Margen der Schlachtunternehmen verbessert haben.
AgE
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