Das an deutsche Schlachtunternehmen gelieferte Vieh ist fast ausnahmslos für den Verzehr geeignet. (c) contrastwerkstatt - fotolia.com
Wie aus Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervorgeht, lag die Ausfallquote im ersten Halbjahr 2023 meist klar unter 1%; lediglich bei Kühen und Masthähnchen bewegte sich der Wert darüber. Laut amtlicher Fleischuntersuchung waren von Januar bis Juni dieses Jahres von den 21,33 Millionen geschlachteten Mastschweinen nur 42.300 Tiere oder 0,20% nicht zum Verzehr geeignet und wurden von den Behörden für genussuntauglich erklärt.
Bei den Tieren aus dem Ausland lag die Quote mit 0,3% etwas höher als im Schnitt. Häufigster Grund für eine Beanstandung waren mit 12.920 Fällen multiple Abszesse. Danach folgten organoleptische Abweichungen sowie sonstige Genussuntauglichkeitsgründe, beispielsweise durch Geruch, Konsistenz oder Farbe des Fleisches.
Gute Ergebnisse bei Hausschlachtungen
Relativ gesehen noch geringere Raten der Genussuntauglichkeit gab es laut den Ergebnissen der Fleischuntersuchung bei Kälbern, männlichen Rindern und Schafen, bei denen jeweils weniger als 0,2% der Tiere aussortiert werden mussten. Besonders gut schnitten hier die Hausschlachtungen ab, bei denen es im ersten Halbjahr nur bei seltenen Einzeltierfällen Probleme gab.
Puten und Kühe häufiger bemängelt
Bei Puten bestanden 142.830 oder 0,95% der insgesamt 14,83 Millionen untersuchten Tiere die Prüfung nicht; in der ersten Jahreshälfte 2022 lag dieser Anteil noch bei 1,06%. Grund zur Beanstandung gaben vor allem die Polyarthritis, sonstige pathophysiologische Veränderungen und organoleptischen Abweichungen. Etwas zurückgegangen ist im Vorjahresvergleich die Durchfallquote bei Kühen; mit 1,72 % genussuntauglicher Tiere fiel sie im Vergleich zu anderen Tierarten aber erneut überdurchschnittlich aus. Ursachen waren hier vor allem organoleptischen Abweichungen, Allgemeinerkrankungen und multiple Abszesse.
Höchste Durchfallquote bei Hähnchen
Bei Masthühnern wurde von Januar bis Juni 2023 bei 5,85 Millionen Stück beziehungsweise 1,97 % der insgesamt rund 291 Millionen überprüften Tiere von den Veterinären die Genusstauglichkeit verweigert. Bei den aus dem Ausland stammenden Tieren lag die Rate mit 3,34% noch höher. Größtes Tiergesundheitsproblem war mit einem Anteil von gut 25 % aller Beanstandungen die tiefe Dermatitis, eine Hautentzündung unter anderem im Bereich des Unterbauchs und der Kloake. Weitere wichtige Gründe für die fehlende Eignung zum Verzehr waren die Bauchwassersucht (Aszites), aber auch Schlachtschäden.