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05.11.2023 | 06:35 | ASP-Bekämpfung 

Afrikanische Schweinepest: Sachsen meldet Bekämpfungserfolge

Dresden - Durch vielfältige Maßnahmen ist in Sachsen eine weitere Ausbreitung der gegen die Afrikanischen Schweinepest (ASP) verhindert worden. Vor genau drei Jahren war in dem Freistaat am 31. Oktober erstmals eine ASP-Infektion bei einem Wildschwein nachgewiesen worden, und zwar im Landkreis Görlitz an der Grenze zu Polen.

ASP-Bekämpfung Sachsen
Vor drei Jahren gab es den ersten ASP-Nachweis bei einem Wildschwein in dem Freistaat. Zuletzt war die Zahl der neuen Fälle dort rückläufig. (c) proplanta
Seitdem gab es laut den aktuellen Daten des Tierseucheninformationssystems (TSIS) des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) insgesamt 2.270 ASP-Nachweise im sächsischen Wildschweinbestand, jedoch keinen bei Hausschweinen. Zuletzt waren die ASP-Fälle klar rückläufig. Im Oktober gab es nur noch fünf Nachweise im Kreis Görlitz.

Wie das zuständige Sozialministerium mitteilte, konnte durch den Bau von Zäunen, die Suche und Bergung von Kadavern sowie durch die intensive Bejagung der Wildschweine die Ausbreitung der ASP auf die Kreise Görlitz und Bautzen sowie Teile des Kreises Meißen begrenzt werden. „Die ASP-Bekämpfung ist für alle Beteiligten ein großer Kraftakt“, betonte Sozialministerin Petra Köpping. Doch gemeinsam sei es gelungen, die Ausbreitung der Tierseuche zum Stillstand zu brigen und ein weiteres Vordringen ins Land und ins Bundesgebiet zu verhindern. Zu verdanken sei dies dem Engagement aller Beteiligten.

Neue ASP-Strategie nötig

„Doch getilgt ist die Tierseuche noch nicht“, warnte Köpping. Allein in diesem Jahr seien für die Tierseuchenbekämpfung fast 30 Mio. Euro im Haushalt Sachsens gebunden. Der Freistaat setzt sich deshalb laut Köpping sowohl bei der Bundesregierung als auch bei der EU-Kommission für eine finanzielle Unterstützung der von der ASP betroffenen Bundesländer ein. Auch für eine neue Strategie der ASP-Bekämpfung wirbt Sachsen.

Gibt es einen ASP-Nachweis bei einem Wildschwein in einer Region, ist nach EU-Recht das Verbringen von Hausschweinen sowie deren Fleisch und Erzeugnisse in und aus den Sperrzonen nur mit sehr strengen Ausnahmegenehmigungen möglich. Dies führt zu hohen wirtschaftlichen Verlusten. Bei strikter Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen und ausbleibenden Fällen von Infektionen bei Nutzschweinen sollte nach Ansicht Sachsens der Kopplungsautomatismus von umfangreichen Beschränkungen im Hausschweinebereich an das Auftreten der ASP im Wildschweinebereich aufgehoben werden.

Bald mehr Fälle in Italien als in Deutschland

Auch im übrigen Deutschland hat sich das Seuchengeschehen zuletzt beruhigt. Laut TSIS gab es im Oktober außer den Fällen in Sachsen nur noch drei ASP-Nachweise bei Wildschweinen in Brandenburg. Den Daten des europäischen Tierseuchenmeldesystems (ADIS) zufolge wurden im Zeitraum vom 27. Oktober bis 3. November in Lettland mit 27 infizierten Schwarzkittel die meisten neuen ASP-Fälle verzeichnet.

In Italien stieg die Zahl um 20 auf 840 ASP-Wildschweine im bisherigen Jahresverlauf, womit Deutschland mit bis dato 843 Nachweisen bald überholt werden dürfte, sollten sich die jüngsten Trends in beiden Ländern fortsetzen. Polen ist mit 2.328 nachgewiesenen ASP-Fällen im Schwarzkittelbestand Spitzenreiter in Europa. Kroatien hat dagegen weiterhin mit Einschleppungen in die Hausschweinebestände zu kämpfen. Bis Anfang November wurden dort 1.087 Nutzschweinehaltungen infiziert, nur übertroffen von Bosnien-Herzegowina mit 1.405.
AgE
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