Die Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) setzte am vergangenen Mittwoch (13.3.) ihre Leitnotierung um 3 Cent auf 1,43 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) herauf. Ausschlaggebend dafür war laut VEZG das rückläufige Schlachtschweineangebot, welches von den Schlachtbetrieben gut nachgefragt wurde.
Den angemeldeten Stückzahlen bei den der VEZG angeschlossenen Erzeugergemeinschaften zufolge dürfte das Schlachtschweineaufkommen in der aktuellen Schlachtwoche nur bei 91 % des durchschnittlichen Umfangs liegen. Die Schlachtbetriebe der „roten Seite“ hatten sich im Vorfeld der Notierung gegen einen Anstieg ausgesprochen und dabei auf die immer noch schleppenden Fleischgeschäfte verwiesen.
Allerdings berichteten nicht nur hierzulande Fleischvermarkter von steigenden Kaufanfragen und auch anziehenden Schweinefleischverkäufen nach China. In der Volksrepublik wird in den kommenden Monaten mit einem größeren Bedarf wegen geringerer
Schweinebestände gerechnet. Nach Auffassung des dänischen Fleischkonzerns
Danish Crown ist der jüngste Preisaufschwung auf ein saisonal rückläufiges Schweineangebot und die besseren Exportmöglichkeiten für EU-Schweinefleisch und nicht auf eine Konsumsteigerung am
Binnenmarkt zurückzuführen. Den eigenen Ankaufspreis für Schlachtschweine erhöhte das Unternehmen um umgerechnet 2,7 Cent/kg SG.
In Frankreich belebte sich nach dem Ende der Schulferien zudem die Inlandsnachfrage, was am vergangenen Donnerstag den Weg für einen Notierungsanstieg um 5,0 Cent/kg SG am Marché du Porc Breton freimachte. Zudem stiegen die
Schlachtschweinepreise in Belgien zwischen 2 Cent und 3 Cent je Kilogramm Lebendgewicht (LG), und die Leitnotierung in Österreich kletterte um 3 Cent auf 1,42 Euro/kg SG.
Angebot in Spanien unzureichendWeiter nach oben ging es vergangene Woche auch mit der spanischen Leitnotierung für Schlachtschweine, die am Mercolleida um 2,9 Cent auf 1,184 Euro/kg LG zulegte. Analysten zufolge reichte dort das Lebendangebot nicht für den großen Bedarf der Schlachtbetriebe aus, weil diese bei absehbareren weiteren Notierungsanstiegen so viele Tiere wie möglich schlachten wollen. Zudem dürfte der neue
Schlachthof der italienischen Pini-Gruppe bei Huesca im April in
Betrieb gehen und die Konkurrenzsituation um das Schweineangebot in Spanien verschärfen.
Nach Angaben der
EU-Kommission war es bereits in der Woche zum 10. März zu einer Preisbefestigung für Schlachtschweine in der Gemeinschaft gekommen. Tiere der Handelsklasse E wurden im Mittel der Mitgliedstaaten mit 137,85 Euro/100 kg abgerechnet; das waren 0,66 Euro oder 0,5 % mehr als in der Vorwoche. Das vergleichbare Vorjahresniveau wurde jedoch noch recht deutlich verfehlt, nämlich um 10,67 Euro/100 kg oder 7,2 %.
In der Berichtswoche war der stärkste Preisanstieg für Schlachtschweine in Ungarnmit 2,9 % festzustellen. Die
Mäster in Polen, Bulgarien, Spanien, Belgien und Portugal konnten sich über Aufschläge zwischen 1,1 % und 2,1 % freuen. In Deutschland, Dänemark, Frankreich, Österreich und den Niederlanden hatte der Preisanstieg dagegen noch auf sich warten lassen; die betreffenden Notierungen blieben stabil. Zu den wenigen Ländern mit geringeren Auszahlungsleistungen der Schlachtbetriebe zählte Italien mit einem Preisrückgang von 3,2 % im Vorwochenvergleich.