«Aus Sicht des Landvolks wurde eine rote Linie überschritten, denn die Regelung geht sogar über die Bio-Verordnung der EU hinaus», sagte der Vizepräsident des Verbands, Jörn Ehlers, der «Nordwest-Zeitung» (Mittwoch). «Ich befürchte, dass es eine massive Verlagerung der Produktion in Richtung Osteuropa und Spanien geben wird», sagte er.
Der Bundesrat hatte am Freitag nach jahrelangen Diskussionen neuen Regeln für die Schweinehaltung zugestimmt. Die umstrittene Fixierung von Sauen in den engen sogenannten Kastenständen soll damit deutlich beschränkt werden. So sollen
Kastenstände im Deckbereich der Ställe nach einer Übergangszeit von acht Jahren nicht mehr zulässig sein - Sauen sollen nur noch direkt bei der Besamung fixiert werden dürfen. Generell soll eine Gruppenhaltung mehr Platz im Stall gewährleisten.
Agrarwirt Ehlers zeigte sich enttäuscht von dem Ergebnis. Die
Übergangszeiten hätten sich noch ertragen lassen. «Aber die zusätzlichen fünf Quadratmeter pro Tier im Deckzentrum und die nicht sachgerechte Haltung während der Rausche sind nicht mehr akzeptabel», sagte Ehlers der Zeitung. Viele Halter und Erzeuger sähen keine Perspektive mehr und es drohten Entlassungen.