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29.05.2023 | 00:04 | Imkerei 

Schwerer Start für Bienen im Südwesten ins Bienenjahr

Stuttgart - Der kühle und nasse Frühling hat den Bienen in Baden-Württemberg zu schaffen gemacht.

Bienenhaltung
Honigbienen hatten es dieses Frühjahr schwer. Die fleißigen Insekten fanden kaum Nektar und konnten zum Teil überhaupt nicht losfliegen. Grund war unter anderem kühles und nassen Wetter. Wird der Honig in Baden-Württemberg knapp? (c) proplanta
Bei vielen Imkern blieben die Honigtöpfe leer, wie Kristin Krewenka, die Geschäftsführerin im Landesverband der Badischen Imker mitteilte. Betroffene Honigsorten seien unter anderem Blütenhonig, Rapshonig, Kirschblütenhonig, Obstblütenhonig und Löwenzahnhonig.

Zwar hätten die Pflanzen geblüht, doch die meisten Blüten würden unter 15 Grad keinen Nektar produzieren. Damit fehlen den Bienen laut der Expertin wichtige Kohlenhydrate.

Deshalb mussten Imker wochenlang den Bienenvölkern zufüttern. «Denn schon im März liegt der Futterbedarf für ein starkes Bienenvolk bei ungefähr eineinhalb Kilogramm pro Woche», erklärt Krewenka. Sind die Honigvorräte aufgebraucht müsse man auf Zuckersirup zurückgreifen.

Besonders im Hochschwarzwald und dem Bodenseekreis sei die Lage in diesem Jahr sehr außergewöhnlich gewesen, hieß es. Das habe die Imker zum Teil überrascht.

Kühler als in den letzten Jahrzehnten gewohnt war es laut Deutschem Wetterdienst (DWD) besonders im April in Baden-Württemberg. Darüber hinaus gab es weniger Sonnenstunden und viel Regen, wie ein Experte mitteilte. Bei diesen Bedingungen blieben die Bienen eher im Stock, erklärte Lilith Stelzner vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND).

Regional sei das jedoch sehr unterschiedlich. Zum Teil haben die Tiere nicht einmal losfliegen können, meint auch der Badische Imkerverband. Doch seit Mitte Mai werde die Situation endlich besser.

Nachdem die beiden vergangenen Jahren im Südwesten schon keine guten Honigjahre waren, fiel auch der Start in diese Saison nüchtern aus. Auf lange Sicht werde der Honig wohl teurer, schätzt Krewenka. Imker kämen schon jetzt nicht mehr auf ihre Kosten.
dpa/lsw
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