Nach der letzten
Viehzählung von Anfang Mai standen 575.000 Muttertiere in den Ställen und damit 19.000 mehr als im Vorjahr. Von 2007 bis 2009 hatte sich der Sauenbestand von 627.000 Tieren kontinuierlich bis auf 556.000 verringert, so die
Landwirtschaftskammer Niedersachsen in einer Pressemitteilung.
Diese Entwicklung nach oben gilt für die ehemaligen Kammergebiete Hannover und Weser-Ems gleichermaßen. Erhebliche Unterschiede gibt es aber nach wie vor in der Größe der Bestände. Sie liegen in Hannover im Durchschnitt bei 137 Tieren, in Weser Ems bei 175.
Der gesamte niedersächsische Schweinebestand (Sauen, Ferkel und Mastschweine) nahm dagegen ab. Die Statistik weist einen Rückgang um 50.000 Tiere bzw. 0,6 Prozent auf 8 Mio. aus. Während im ehemaligen Kammergebiet Hannover ein Plus von 43.000 Tieren festgestellt wurde, nahm in der Schweinehochburg Weser-Ems der Bestand um 93.000 Schweine ab.
Die veränderten Zahlen sind u.a. auf ein neues Verfahren der Datenerhebung zurückzuführen, das bei der Viehzählung Anfang Mai erstmals eingesetzt wurde. Bislang wurden Schweine ab einem Bestand von acht Tieren erfasst, jetzt werden nur noch Bestände von mindestens 50 Schweinen oder zehn Zuchtsauen berücksichtigt. Somit werden in Niedersachsen 2.000 Betriebe mit Kleinbeständen, also knapp 20 Prozent aller Schweinehalter (18.000) statistisch nicht mehr erfasst, aber nur etwa 50.000 Tiere bzw. 0,6 Prozent des Gesamtbestandes.
Die Aussagen zur Quantität der Produktionsrichtung Schwein bleiben von der veränderten Datenerhebung weitgehend unberührt, so die Landwirtschaftskammer. Allerdings sind die Ergebnisse mit früheren Erhebungen nur noch eingeschränkt vergleichbar. So führt zum Beispiel die Anhebung der Erfassungsschwelle zu wesentlich höheren Durchschnittsbeständen.
Niedersachsen hält unverändert einen Anteil von 30 Prozent am deutschen Schweinebestand und erzielt ein Viertel seiner landwirtschaftlichen Verkaufserlöse aus diesem Produktionszweig. Hochburgen der niedersächsischen Schweinehaltung sind Südoldenburg, das Emsland und Osnabrück. Auf das Weser-Ems-Gebiet entfallen mit aktuell 5,2 Mio. Tieren zwei Drittel des niedersächsischen Schweinebestandes. (lwk-ns)