Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
05.08.2010 | 11:36 | Sauenbestand  
Diskutiere mit... 
   1   2

Statistik: Mehr Sauen in niedersächsischen Ställen

Oldenburg - Trendwende in der niedersächsischen Schweinehaltung: Erstmals nach drei Jahren hat der Sauenbestand wieder leicht zugelegt.

Sauenbestand
Nach der letzten Viehzählung von Anfang Mai standen 575.000 Muttertiere in den Ställen und damit 19.000 mehr als im Vorjahr. Von 2007 bis 2009 hatte sich der Sauenbestand von 627.000 Tieren kontinuierlich bis auf 556.000 verringert, so die Landwirtschaftskammer Niedersachsen in einer Pressemitteilung. 

Diese Entwicklung nach oben gilt für die ehemaligen Kammergebiete Hannover und Weser-Ems gleichermaßen. Erhebliche Unterschiede gibt es aber nach wie vor in der Größe der Bestände. Sie liegen in Hannover im Durchschnitt bei 137 Tieren, in Weser Ems bei 175.

Der gesamte niedersächsische Schweinebestand (Sauen, Ferkel und Mastschweine) nahm dagegen ab. Die Statistik weist einen Rückgang um 50.000 Tiere bzw. 0,6 Prozent auf 8 Mio. aus. Während im ehemaligen Kammergebiet Hannover ein Plus von 43.000 Tieren festgestellt wurde, nahm in der Schweinehochburg Weser-Ems der Bestand um 93.000 Schweine ab.

Die veränderten Zahlen sind u.a. auf ein neues Verfahren der Datenerhebung zurückzuführen, das bei der Viehzählung Anfang Mai erstmals eingesetzt wurde. Bislang wurden Schweine ab einem Bestand von acht Tieren erfasst, jetzt werden nur noch Bestände von mindestens 50 Schweinen oder zehn Zuchtsauen berücksichtigt. Somit werden in Niedersachsen 2.000 Betriebe mit Kleinbeständen, also knapp 20 Prozent aller Schweinehalter (18.000) statistisch nicht mehr erfasst, aber nur etwa 50.000 Tiere bzw. 0,6 Prozent des Gesamtbestandes.

Die Aussagen zur Quantität der Produktionsrichtung Schwein bleiben von der veränderten Datenerhebung weitgehend unberührt, so die Landwirtschaftskammer. Allerdings sind die Ergebnisse mit früheren Erhebungen nur noch eingeschränkt vergleichbar. So führt zum Beispiel die Anhebung der Erfassungsschwelle zu wesentlich höheren Durchschnittsbeständen.

Niedersachsen hält unverändert einen Anteil von 30 Prozent am deutschen Schweinebestand und erzielt ein Viertel seiner landwirtschaftlichen Verkaufserlöse aus diesem Produktionszweig. Hochburgen der niedersächsischen Schweinehaltung sind Südoldenburg, das Emsland und Osnabrück. Auf das Weser-Ems-Gebiet entfallen mit aktuell 5,2 Mio. Tieren zwei Drittel des niedersächsischen Schweinebestandes. (lwk-ns)
Kommentieren Kommentare lesen ( 1 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
Antonietta schrieb am 07.08.2010 22:56 Uhrzustimmen(75) widersprechen(88)
In vielen Mastbetrieben werden die Muttersauen nach wie vor in kaum zwei Quadratmeter großen Kastenständen gehalten, damit sie ihre Ferkel nicht erdrücken. Die Stände sind so eng, daß die Sauen sich nur mühsam hinlegen und schwer aufstehen können. Umdrehen und Laufen sind ebensoweing möglich. Außerdem verletzen sich die Tiere in den engen Ständen leicht. Häufig zeigen Sauen, die ohne Einstreu gehalten werden, eine Verhaltensstörung, die als "Trauern" bezeichnet wird. Die Tiere hocken auf ihren Schenkeln und lassen den Kopf hängen. Mangelnde Bewegung führt zudem dazu, daß sich die Tiere nicht mehr fortbewegen können, und daß körperliche Schäden wie Klauen- und Gelenkverletzungen sowie Fruchtbarkeitsstörungen auftreten. Jährlich werden mehr als 40 Millionen Schweine geschlachtet. Nur 0,4 Prozent des deutschen Schweinefleisches stammt aus Biohaltung.
  Weitere Artikel zum Thema

 Großbrand in Schweinemastanlage - Polizei schließt Brandstiftung aus

 Mehr Schweine geschlachtet in NRW

 Wieder mehr Schweine in MV-Ställen

 Deutlich weniger Schweine in Baden-Württemberg

 Bamberger Schlachthof vor dem Aus

  Kommentierte Artikel

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein