Thüringer Bauern treibt die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest Sorgenfalten auf die Stirn. Um vorbereitet zu sein, wenn die Krankheit den Freistaat erreicht, üben Kommunen und das Land den Notfall. (c) David Gallun - fotolia.com
Am Morgen seien die entsprechenden Informationen an die Veterinärämter abgegangen, sagte die Leiterin des Präsidialstabs des Landesamtes für Verbraucherschutz, Verena Meyer, am Dienstag. Zwar habe es an einigen Stellen Anlaufprobleme gegeben, inzwischen lägen aber bereits viele Lageberichte der Kommunen vor.
In die Übung wurden fast alle Veterinärämter landesweit einbezogen. Zunächst wurde der Ausbruch der Krankheit an sechs Fundorten simuliert, wo tote
Wildschweine angenommen werden, die alle positiv auf den
Erreger getestet wurden.
Laut Meyer muss in einem 20 Kilometer großen Radius um jeden Fundort nach weiteren verendeten Tieren gesucht werden. «Damit gibt es zwischen vielen Landkreisen Überschneidungen», sagte Meyer. In diesen Gebieten herrsche außerdem Jagdverbot, damit die Wildschweine nicht aufgeschreckt werden.
Bei der Übung, die noch bis Donnerstagnachmittag läuft, üben die Ämter unter anderem die Organisation spezieller Transporte für die
Kadaver und erproben Reinigungskonzepte. Dabei gehe es vor allem um die Halter von Hausschweinen, deren Bestände gegen die Krankheit geschützt werden sollen, sagte Meyer. Auch Absperrmaßnahmen seien vorgesehen.
Ein Krisenstab im Landesamt für
Verbraucherschutz soll ein zentrales Lagebild erstellt. Solche Übungen finden laut Meyer regelmäßig alle ein bis zwei Jahre statt. Die jetzige sei zwei Jahre lang vorbereitet worden.
Die Afrikanische
Schweinepest ist in Deutschland bislang nur in Brandenburg nachgewiesen worden. Gegen die Krankheit gibt es derzeit keinen Impfstoff. Die Tiere sterben in der Regel innerhalb weniger Tage. Für den Menschen ist die Krankheit ungefährlich.