Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
13.10.2020 | 11:12 | Afrikanische Schweinepest 

Tierseuchenschutzübung in Thüringen gestartet

Erfurt - Eine großangelegte Tierseuchenübung zur Vorbereitung auf die näher kommende Afrikanische Schweinepest ist am Dienstag in Thüringen gestartet.

Tierseuchenschutzübung ASP
Thüringer Bauern treibt die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest Sorgenfalten auf die Stirn. Um vorbereitet zu sein, wenn die Krankheit den Freistaat erreicht, üben Kommunen und das Land den Notfall. (c) David Gallun - fotolia.com
Am Morgen seien die entsprechenden Informationen an die Veterinärämter abgegangen, sagte die Leiterin des Präsidialstabs des Landesamtes für Verbraucherschutz, Verena Meyer, am Dienstag. Zwar habe es an einigen Stellen Anlaufprobleme gegeben, inzwischen lägen aber bereits viele Lageberichte der Kommunen vor.

In die Übung wurden fast alle Veterinärämter landesweit einbezogen. Zunächst wurde der Ausbruch der Krankheit an sechs Fundorten simuliert, wo tote Wildschweine angenommen werden, die alle positiv auf den Erreger getestet wurden.

Laut Meyer muss in einem 20 Kilometer großen Radius um jeden Fundort nach weiteren verendeten Tieren gesucht werden. «Damit gibt es zwischen vielen Landkreisen Überschneidungen», sagte Meyer. In diesen Gebieten herrsche außerdem Jagdverbot, damit die Wildschweine nicht aufgeschreckt werden.

Bei der Übung, die noch bis Donnerstagnachmittag läuft, üben die Ämter unter anderem die Organisation spezieller Transporte für die Kadaver und erproben Reinigungskonzepte. Dabei gehe es vor allem um die Halter von Hausschweinen, deren Bestände gegen die Krankheit geschützt werden sollen, sagte Meyer. Auch Absperrmaßnahmen seien vorgesehen.

Ein Krisenstab im Landesamt für Verbraucherschutz soll ein zentrales Lagebild erstellt. Solche Übungen finden laut Meyer regelmäßig alle ein bis zwei Jahre statt. Die jetzige sei zwei Jahre lang vorbereitet worden.

Die Afrikanische Schweinepest ist in Deutschland bislang nur in Brandenburg nachgewiesen worden. Gegen die Krankheit gibt es derzeit keinen Impfstoff. Die Tiere sterben in der Regel innerhalb weniger Tage. Für den Menschen ist die Krankheit ungefährlich.
dpa/th
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Bisher kein ASP-Nachweis in Sachsen-Anhalt

 Afrikanische Schweinepest zieht sich aus Sachsen zurück

 Tilgung der Afrikanischen Schweinepest in Brandenburg schreitet voran

 Zoll beschlagnahmt illegale Fleischeinfuhren

 Zahl der ASP-Fälle in Europa 2023 sprunghaft gestiegen

  Kommentierte Artikel

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung