Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
10.03.2009 | 19:10 | Vogelgrippe bei Wildente 

Vogelgrippe-Virus H5N1 bei Wildente in Bayern aufgetaucht

Brüssel - Die hoch ansteckende Vogelgrippe ist nach Deutschland zurückgekehrt.

Vogelgrippe bei Wildenten
(c) proplanta
Der gefährliche Virus H5N1 wurde nach Angaben der EU-Kommission vom Dienstag bei einer Wildente am Starnberger See in Oberbayern entdeckt. Es sei EU-weit der erste Fall in diesem Jahr, bei dem dieser Typ der Vogelgrippe bei einem Wildtier auftauche. Laut Landratsamt Starnberg wurde der Erreger bei der Untersuchung einer bereits Anfang Januar geschossenen Ente festgestellt. Bei der fraglichen Jagd seien 35 Stockenten und 4 Kanadagänse im Flug erlegt worden waren. «Die Tiere zeigten keinerlei Anzeichen einer Erkrankung», berichtete der Sprecher des Landratsamtes, Stefan Diebl, am Abend.

Anlass der Untersuchung sei eine EU-weit abgestimmte Studie gewesen, das sogenannte Wildvogelmonitoring. Dabei würden bei der Jagd erlegte Tiere untersucht. Ziel sei es, «Aufschlüsse über die Verbreitung von H5N1-Viren in einer gesunden Wildvogelpopulation zu erhalten». Nach Einschätzung aller beteiligten Experten sei der Befund nicht überraschend. Wildvögel seien ein «natürliches Virusreservat» für Influenzaviren. Positive Befunde im Rahmen des Monitorings seien auch weiterhin zu erwarten. Es gebe keine Hinweise, «dass während der letzten acht Wochen hochpathogenes Virus über einen Wildvogel direkt oder indirekt in einen Geflügelbestand eingeschleppt oder von dort aus weiter übertragen worden ist», sagte Diebl.

Aufgrund übereinstimmender fachlicher Einschätzung werde «derzeit die Festlegung eines Sperrbezirks und eines Beobachtungsgebiets für nicht erforderlich gehalten», sagte der Sprecher weiter. Bei den 468 seit dem ersten Auftreten der Vogelgrippe in Deutschland im Januar 2006 eingesandten Proben aus dem Landkreis Starnberg sei dies der erste und einzige positive Befund. Auch die einige Tage später eingesandten Proben von 20 Wasservögeln waren wiederum allesamt negativ, so das Landratsamt.

Normalerweise schreibt das EU-Recht bestimmte Sicherheitsmaßnahmen vor, um eine Ausbreitung der Seuche zu vermeiden, hieß es dazu aus Brüssel. Vor allem solle verhindert werden, dass sich Geflügel oder gefangene Vögel anstecken und Geflügelprodukte verseucht werden. Von diesen Maßnahmen könne nach einer Risikoabwägung in bestimmten Fällen abgesehen werden, ergänzte die Kommission. Im aktuellen Fall mache man von dieser Ausnahme Gebrauch, weil die Jagd schon länger zurückliege.

Zum bisher letzten Mal war H5N1 bei wilden Vögeln am 29. Februar 2008 festgestellt worden. Damals wurden elf kanadische Gänse in Großbritannien positiv getestet. Der letzte Ausbruch der Vogelgrippe H5N1 bei Nutzgeflügel datiert den Kommissionsangaben zufolge vom Oktober 2008 im Landkreis Görlitz in Sachsen. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Vogelgrippe-Nachweis in Milch in den USA: Keine Rohmilch verzehren!

 Nach Kontakt mit Kühen: Mensch in den USA mit Vogelgrippe infiziert

 Geflügelpest-Impfung in Frankreich zeigt Wirkung

 Vogelgrippe bei Milchkühen in den USA entdeckt

 Nur wenige Vogelgrippe-Ausbrüche in Sachsen

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken