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23.11.2023 | 08:16 | Vogelgrippe bei Hausgeflügel 

Vogelgrippeausbruch zieht Tötung Zehntausender Puten nach sich

Lewitzrand - Vogelgrippe-Infektionen haben in einem Betrieb in Ludwigslust-Parchim zur Tötung Zehntausender Puten geführt. Betroffen sei eine Putenhaltung in der Gemeinde Lewitzrand mit etwa 25.000 Tieren, sagte ein Landkreissprecher.

Vogelgrippeausbruch
Der erste Vogelgrippeausbruch bei Hausgeflügel in MV in diesem Herbst zieht die Tötung Zehntausender Puten nach sich. Der zuständige Minister rechnet mit weiteren Fällen. (c) Detlef - fotolia.com
Die Keulung der Tiere sei am Mittwochmorgen angelaufen. Laut Schweriner Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) handelt es sich um den ersten Fall in diesem Herbst bei Hausgeflügel im Land. «Es ist zu befürchten, dass das Geschehen mit Blick auf die bevorstehende kalte Jahreszeit weiter an Fahrt aufnimmt.»

Nach Angaben des Ministeriums waren in dem Betrieb in den vergangenen Tagen vereinzelt Tiere verendet und untersucht worden. Analysen hätten gezeigt, dass es sich um das hochpathogene aviäre Influenzavirus des Subtyps H5N1 handelt.

Der Landkreis verhängte eine Schutz- und eine Überwachungszone. Darin gelten verschärfte Sicherheitsmaßnahmen, etwa die Pflicht, Geflügel in Ställen oder unter eine Schutzvorrichtung zu halten. Backhaus appellierte an Halter, besonders achtsam zu sein. Wildvögeln dürfe kein Zugang zu Futter, Einstreu und Gegenständen gewährt und Tiere dürfen nicht mit Oberflächenwasser getränkt werden, zu dem wildlebende Vögel Zugang hätten.

Zuletzt waren laut Backhaus in MV nur wenige Geflügelpest-Fälle bei Wildvögeln bekannt. Bedingt durch den Vogelzug grassierte die Vogelgrippe hierzulande lange Zeit vor allem in der kalten Jahreszeit. In den zurückliegenden Jahren gab es allerdings auch ganzjährig Fälle. Experten gehen davon aus, dass sich der Erreger mittlerweile ganzjährig in europäischen Wildvogelpopulationen hält.

Mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft rät Backhaus den Geflügelhaltern zur möglichst frühen Schlachtung. Abnehmer könnten sich frühzeitig mit Geflügel für die Feiertage eindecken. «So lassen sich drohende finanzielle Einbußen abwenden.»
dpa/mv
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