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25.05.2013 | 12:32 | Antibiotikamonitoring 

Weniger Antibiotika in der Tiermast

Berlin - Für das Jahr 2012 ist von einem Rückgang des Verkaufs von Antibiotika für die Tierhaltung von 10 bis 15 Prozent auszugehen.

Medikamenteneinsatz
(c) eisenhans - fotolia.com
Diese Einschätzung verkündete der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) auf seiner Mitgliederversammlung am 17. Mai 2013 in Bremerhaven. „Im vergangenen Jahr erreichte das Wachstum des Tierarzneimittelmarktes in Deutschland lediglich eine schwarze Null“, erläuterte Dr. Martin Schneidereit, Geschäftsführer des BfT. Der Hauptgrund sei dabei der deutliche Rückgang der Antibiotikaumsätze um 6,5 Prozent.

Der Deutsche Bauernverband (DBV) sieht in diesen Zahlen den ersten Erfolg des im Jahr 2012 gestarteten Antibiotikamonitorings von der QS Qualität und Sicherheit GmbH. Diese präsentierte gestern in ihrer Jahrespressekonferenz in Frankfurt erste Auswertungen der Antibiotikadatenbank. „Damit machen wir den Antibiotikaeinsatz der deutschen Schweine- und Geflügelfleischproduktion transparent“, erklärte der Geschäftsführer der QS Qualität und Sicherheit GmbH, Dr. Hermann-Josef Nienhoff.

Die Ergebnisse machten deutlich, dass 17 Prozent der Masthähnchenherden keine Antibiotikabehandlungen erhielten. Bei den 7.415 Schweinemastbetrieben, für die bereits vollständige Daten vorliegen, betrug die durchschnittliche Behandlungszeit pro Mastplatz weniger als sechs Tage. Bei 24 Prozent der Schweinemastbetriebe wurden keine Antibiotikabehandlungen durchgeführt.

Künftig werden die Tierhalter regelmäßig über ihren Therapieindex informiert, anhand dessen ein Vergleich zu allen anderen Betrieben möglich ist, berichtet QS. Bei einem erhöhten Therapieindex werden dann zusammen mit dem Tierarzt Maßnahmen ergriffen, um eine Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes zu erreichen. Das wird vom Berufsstand ausdrücklich unterstützt, heißt es beim DBV.

Mit dem Antibiotikamonitoring zeigt die Landwirtschaft, dass sie zusammen mit den Tierärzten das Thema Antibiotikareduzierung ernst nimmt und engagiert angeht, betonte der DBV. „Die neu erhobenen Zahlen belegen die gute fachliche Praxis in der Nutztierhaltung, die Anwendung von Antibiotika auf den Krankheitsfall einzugrenzen“, verdeutlichte Dr. Helmut Born, Generalsekretär des DBV. (dbv)
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