Nun gibt es hier eine erfreuliche Wende. Seit ein paar Jahren steigt das Interesse und immer mehr Menschen möchten selbst Imkerin/Imker werden. Die Anfänger sind im Durchschnitt zwischen 40 und 60 Jahre alt und geben überwiegend als Beweggründe das wachsende Interesse für Natur- und Umweltthemen, die Reaktion auf die Gefährdung der flächendeckenden Bestäubung durch vermehrte Bienenverluste an. Frauen suchen insbesondere nach einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung neben Haushalt und Familie.
In den letzten drei Jahren hat der Deutsche Imkerbund e. V. seine Aktivitäten in der Nachwuchswerbung verstärkt und konnte eine Verlangsamung der Mitgliederrückgänge erreichen. Per 31.12.2008 gibt es nun erstmals seit zwanzig Jahren einen leichten Mitgliederzuwachs. Derzeit 80.614 Frauen und Männer sind Mitglied im Deutschen Imkerbund e. V. Diese halten im Durchschnitt acht Völker. In den Imker-/Landesverbänden Baden, Berlin, Brandenburg, Hannover, Mecklenburg-Vorpommern, Nassau, Rheinland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Weser-Ems, Westfalen-Lippe und Württemberg gibt es mehr organisierte Imkerinnen und Imker als im Jahr 2007. Besonders erfreulich ist, dass in allen neuen Bundesländern Zuwächse zu verzeichnen sind. Hier gab es nach der Wiedervereinigung einen besonders gravierenden Rückgang in der Imkerei, da sich damals die Vermarktungsbedingungen für Honig mit dem Zusammenbruch des sozialistischen Wirtschaftssystems schlagartig veränderten.
Es bleibt zu hoffen, dass der gegenwärtige Trend anhält und auch bei den Völkerzahlen diese Wende erreicht werden kann. Denn nur, wenn es zukünftig auch mehr
Bienenvölker gibt, kann die für Natur und Volkswirtschaft so wertvolle Bestäubungsleistung bundesweit erbracht werden. Die Bemühungen in der Nachwuchswerbung laufen deshalb weiter auf vollen Touren. Vielerorts sind Anfängerkurse bereits ausgebucht. Interessenten wenden sich am besten an einen der Imker-/Landesverbände. Diese können Auskünfte darüber erteilen, wo Kurse angeboten werden. (DIB)