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20.04.2014 | 08:02 | Feldhasen 

Infos rund um den Osterhasen

Hamburg - Feldhasen sind überzeugte Einzelgänger: Sie leben nicht in einer Familie. Die Häsin säugt den Nachwuchs, doch schon von der fünften Woche an sind Junghasen selbstständig.

Feldhase
(c) Wolfgang Kruck - fotolia.com
Eine Hasenfamilie, die zusammen einträchtig über den Acker hoppelt, gibt es nicht!

Die Junghasen aus einem Wurf können übrigens auch mehrere Väter haben: Bei der Hasenhochzeit bemühen sich nämlich viele Rammler um eine Häsin. Häufig wird die Häsin für eine schlechte Mutter gehalten, nur weil sie ihren Nachwuchs allein auf dem Acker liegen lässt.

Doch die Häsin ist keine Rabenmutter – im Gegenteil: Sie schützt ihren Nachwuchs vor Fressfeinden, wenn sie erst spät am Abend oder in der Nacht kommt, um die Kleinen zu säugen. Tagsüber würden Greifvögel, Füchse und andere Feinde nur durch die Häsin auf den Hasennachwuchs aufmerksam.

Obwohl die meisten Menschen in Deutschland schon Feldhasen gesehen haben, werden diese häufig mit Wildkaninchen verwechselt. Doch der Osterhase ist kein Kaninchen! „Oberflächlich betrachtet gibt es eine gewisse Ähnlichkeit“, sagt Eva Goris, Pressesprecherin der Deutschen Wildtier Stiftung. „Doch die Unterschiede sind auffällig.“

Zunächst einmal ist der Feldhase viel größer und schwerer als das Kaninchen. Ausgewachsene Exemplare wiegen etwa vier Kilo – ein Wildkaninchen bringt dagegen nur drei Pfund auf die Waage. Die langen Löffel fallen beim Feldhasen sofort auf. Kaninchen haben kürzere Ohren, wodurch ihr „Gesicht“ runder und gedrungener wirkt.

„Die langen Hinterbeine des Feldhasen machen ihn zu einem Schnellstarter, der Haken schlägt und dadurch manchem Feind entkommen kann. Kaninchen flitzen dagegen möglichst schnell ins Gebüsch, wenn Gefahr droht“, sagt Goris. Von Geburt an sind die Unterschiede zwischen Feldhase (Lepus europaeus) und dem Kaninchen (Oryctogalus cuninculus) unübersehbar. „Während Feldhasen Einzelgänger sind, die sich eine Mulde auf blankem Boden scharren, lieben Kaninchen das gesellige Leben in unterirdischen Bausystemen“, sagt Goris.

Feldhasen sind keine Wanderer: Sie gelten als standorttreu und verbringen ihr Leben – das mit viel Glück bis zu sieben Jahre dauert – auf einer Fläche von etwa 30 Hektar. Sie müssen sich allerlei Gefahren stellen, denn die Zahl ihrer Feinde ist groß.

Aus der Luft lauern Angriffe von Greifvögeln, Krähen und Rabenvögeln, am Boden warten Füchse, Marder, Hunde und Katzen. Der Mensch verfolgt den Feldhasen ebenfalls. Entweder wird er geschossen und landet als Braten auf dem Tisch oder er kommt als Verkehrsopfer unter die Räder. (PD)
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