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21.11.2022 | 05:07 | Drittlandexporte 

BRS fordert vollständige Transparenz bei Tiertransporten

Bonn - Erneut ist in den Medien über Tierschutzverletzungen beim Drittlandexport von Lebendtieren berichtet worden. 

Lebendtiertransport
(c) proplanta
Das ARD-Magazin „Report Mainz“ zeigte vergangene Woche im Beitrag „Qualvollen Tod deutscher Rinder im Libanon“ wie Bullenkälber aus Deutschland zum Mästen nach Spanien und später in den Nahen Osten verkauft wurden, wo sie nicht tierschutzgerecht geschlachtet wurden.

Der Bundesverband Rind und Schwein (BRS) zeigte sich erschüttert über die gesendeten Bilder und distanzierte sich am Donnerstag (17.11.) von der Schächtung als Art der Schlachtung, die in Deutschland grundsätzlich verboten sei. „Die gezeigten Bilder zeigen auf, wie wichtig es ist, keine pauschalen Verbote auszusprechen, sondern lösungsorientiert mitzuhelfen, Tierschutzstandards zu entwickeln, die das Wohl der Tiere nachhaltig sicherstellt“ betonte BRS-Geschäftsführerin Dr. Nora Hammer.

Deshalb habe der BRS gemeinsam mit der AFC Consulting Group einen Tierwohlstandard-Tiertransport (TWS-T) entwickelt, der über die tierschutzrechtlichen Vorgaben hinaus mittels einer App tierwohlrelevante Daten des gesamten Transports erfasst und in einer Datenbank sichert. Mit dieser standardisierten Form zur Einhaltung von Tierwohl bei Langstreckentransporten werde eine weitreichende Verlässlichkeit für Wirtschaft und Behörden geschaffen.

„Dieser Standard könnte nicht nur bei Transporten von Zuchtrindern in Drittländer, sondern theoretisch bei allen Tierarten auf nationalen und EU-weiten Transporten Anwendung finden“, erklärte Hammer. Dem Bundeslandwirtschaftsministerium stehe damit eine standardisierte Lösung für den Tierschutz zur Verfügung, die nun umgesetzt werden sollte. Der Deutsche Tierschutzbund nahm den Fernsehbeitrag hingegen zum Anlass, um erneut ein Ende der Tiertransporte in Drittstaaten zu fordern.

„Diese Qual für die Tiere muss aufhören. Nur ein einheitliches Vorgehen der EU kann ein Ende der Lebendtiertransporte in den Nahen Osten und nach Nordafrika bewirken“, betonte Verbandspräsident Thomas Schröder.
AgE
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