Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
02.02.2011 | 08:52 | Unwetter 

"Monster-Zyklon" erreicht höchste Stufe fünf

Sydney - Der Monster-Zyklon «Yasi» mit einem Durchmesser von 400 Kilometern hat vor der australischen Nordostküste die höchste Kategorie fünf erreicht.

Zyklon-Yasi
(c) proplanta
Das teilte Meteorologiebehörde am Mittwoch mit. Die rund 300.000 Menschen, die in dem Gebiet leben, das der Zyklon bedroht, wurden eindringlich vor den Gefahren gewarnt. Er könne gefährlicher sein, als alle Zyklone seit Generationen.

Die Ministerpräsidentin des Bundesstaates Queensland, Anna Bligh, sagte den Betroffenen nach einer Krisensitzung am Mittwoch, es gebe weiter die Gelegenheit Küstengebiete und tiefer liegende Gegenden zu verlassen. Die Chance sei jedoch in etwa drei Stunden vorbei, warnte sie. «Die nächsten 24 Stunden werden - offen gesagt - für viele Menschen sehr Schrecken erregende 24 Stunden sein», sagte Bligh. Sie erwarte, dass für etwa 200.000 Menschen der Strom ausfallen wird. Auch Telefonverbindungen würden unterbrochen werden. Mehr als 340 Schulen seien vorsorglich bis mindestens Ende der Woche geschlossen.

Gegen Mittag werde es schon losgehen, sagte Katastrophenkoordinator Ian Stewart nach Medienberichten. Manche Dächer würden wegfliegen. Die Menschen sollten sich in ihren Häusern in Sicherheit bringen. Von Notdiensten sollten sie während des Zyklons keine Hilfe erhoffen.

«Yasi» bewegte sich am Mittwoch auf die Nordostküste Australiens zu. Voraussichtlich wird er am Abend (Ortszeit) auf die Küste aufprallen. Der Sturm soll Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 320 Stundenkilometer erreichen, sagte der Meteorologe Gordon Banks voraus.

Die Behörden riefen 30.000 Menschen zur Flucht auf und warnten vor katastrophalen Schäden. Zyklon «Yasi» ist größer und bedrohlicher als jeder andere Zyklon, der je in dieser Region registriert wurde. Der Wirbelsturm dürfte bis zu 24 Stunden wüten und einen Küstenstreifen von mehr als 700 Kilometern Länge in Mitleidenschaft ziehen, warnten die Meteorologen. An der Küste drohe eine «tsunamiähnliche» Sturmflut mit meterhohen Wellen.

Höchste Alarmstufe galt für den Küstenstreifen zwischen Cooktown und Townsville an der Nordostküste. Nach den Berechnungen stellt «Yasi» selbst «Tracy» in den Schatten, den bislang schlimmsten Zyklon in Australien. «Tracy» hatte Weihnachten 1974 die Stadt Darwin verwüstet und 71 Menschen in den Tod gerissen. «Yasi» hat eine Zerstörungskraft wie Hurrikan «Katrina», der 2005 die US-Südküste und New Orleans verwüstete.

Queensland kämpft immer noch mit den Folgen der Überschwemmungen von Anfang des Jahres. Eine Fläche so groß wie Deutschland und Frankreich zusammen stand dort zeitweise unter Wasser. 30.000 Häuser wurden beschädigt, das Schienennetz teilweise zerstört und zahlreiche Bergwerke überflutet. Die Schäden liegen in Milliardenhöhe. «Yasi» bringe weitere verheerende Niederschläge, warnten die Meteorologen.

Tausende Einheimische und Touristen, die von Cairns und Townsville aus das Great Barrier Reef erkunden wollten, brachten sich in Sicherheit. Fluggesellschaften schickten Sondermaschinen, um Leute aus der Region zu holen, bevor die Flughäfen geschlossen werden. Vor den Tankstellen bildeten sich lange Schlangen.

Aus Cairns wurden Hunderte Patienten mit Hubschraubern in andere Krankenhäuser gebracht. Die Einwohner, die bleiben wollten, deckten sich mit Generatoren, Campingausrüstung und Notrationen ein und fegten die Regale der Geschäfte leer.

Erst 2006 war die Ortschaft Innisfail, 90 Kilometer südlich von Cairns, von Zyklon «Larry» heimgesucht worden. 10.000 Häuser wurden beschädigt und die gesamte Bananenernte vernichtet. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Nach langem Streit: China beendet Zölle auf australischen Wein

 Mäßige Getreideernte in Australien bestätigt

 Australiens Weinexporte schwächeln

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken