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12.10.2017 | 00:01 | Schadstoffe 
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400.000 vorzeitige Todesfälle pro Jahr durch Feinstaub

Kopenhagen/Brüssel - Wegen Feinstaubs in der Luft sterben nach Darstellung der Europäischen Umweltagentur EEA jährlich rund 400.000 Menschen vorzeitig, davon 66.000 in Deutschland.

Feinstaub Todesfälle
(c) proplanta
Dies geht aus einer am Mittwoch in Brüssel veröffentlichten Studie hervor. Zwar werde die Luft in Europa langsam besser. Doch die hohe Konzentration von Schadstoffen habe immer noch erhebliche negative Folgen für die Gesundheit der Europäer, erklärte die EEA.

Feinstaub stammt aus dem Straßenverkehr, aber auch aus der Landwirtschaft, Kraftwerken, Fabriken und Heizungen. Sieben Prozent der EU-Bürger in städtischen Gebieten waren 2015 mehr Feinstaub ausgesetzt, als die EU in ihrem Jahresgrenzwert erlaubt. Nimmt man den strengeren Maßstab der Weltgesundheitsorganisation (WHO), mussten sogar acht von zehn Menschen in der EU zu viel Feinstaub einatmen.

Daneben sind laut EEA Stickoxide und bodennahes Ozon für die menschliche Gesundheit am gefährlichsten. Neun Prozent der Menschen in den Städten der 28 EU-Länder waren - gemessen an den EU-Jahresvorgaben - zu hohen Werten von Stickstoffdioxid (NO2) ausgesetzt. Die hohe Konzentration wird demnach mit jährlich 75.000 vorzeitigen Todesfällen in der EU in Verbindung gebracht.

Zu hohen Ozonwerten waren der EEA zufolge sogar 30 Prozent der Städter in der EU ausgesetzt, was nach Schätzung der Wissenschaftler zu 13.600 vorzeitigen Todesfällen jährlich beitrug. Die vorzeitige Sterblichkeit ist eine statistische Größe, die verlorene Lebensjahre aufgrund vermeidbarer Gesundheitsgefahren berechnet. Die genannten jährlichen Zahlen beziehen sich nach Angaben der EEA auf Rechenmodelle, die Daten des Jahres 2014 zugrunde legen.

«Als Gesellschaft sollten wir uns mit den Kosten der Luftverschmutzung nicht abfinden», erklärte EEA-Exekutivdirektor Hans Bruyninckx. «Mit mutigen Entscheidungen und klugen Investitionen in sauberen Verkehr, Energie und Landwirtschaft können wir die Verschmutzung angehen und die Lebensqualität verbessern.» EU-Kommissar Karmenu Vella sagte dafür Unterstützung zu.
dpa
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Kommentare 
kurri Altbauer schrieb am 16.10.2017 14:49 Uhrzustimmen(73) widersprechen(52)
400.000 Menschen müssen vorzeitig aus dem Leben scheiden. Auf Deutschland entfallen laut einer Studie der EEA, 66.000 Menschen die durch Luftverschmutzung ihr Leben zu früh verlieren. Feinstaub wird als Verursacher genannt. Nach dem Straßenverkehr wird die Landwirtschaft noch vor den Kraftwerken, der Industrie und Heizungen als Verursacher genannt! Das ist mal wieder typisch und stellt für mich eine Diffamierung unseres Berufsstandes dar! Wer filtert den den Feinstaub aus der Luft, 1 ha Laubwald kann pro Jahr 7 Tonnen davon reinigen. 3 Tonnen schafft der Nadelwald. Wer erzeugt den für Alle lebensnotwendigen Sauerstoff, 30% wird mittels Fotosynthese durch unsere Pflanzen und Bäume erzeugt, 70% liefern die Weltmeere. Bei entsprechenden Wetterlagen wird sogar der Saharastaub zu uns geweht!
Durch Stickoxiden und bodennahes Ozon, die vor allem in den Städten zur Plage werden und mit dem frühen Sterben in enger Verbindung stehen, verlieren wir EU weit 75.000 Menschen pro Jahr!
Am Schluss des dpa Berichtes fordert der EEA-Exekutivdirektor „ durch mutige und kluge Investitionen“ für eine Verbesserung der Luft und damit einer höheren Lebensqualität zu sorgen. Wer aber nun erwartet das konkreten Vorschläge erfolgen, leider Fehlanzeige. Man kann ja keinesfalls den Nutznießern unserer Wirtschaft mal tüchtig auf die „Hühneraugen“ treten! Geld nur regiert die Welt, dazu verhilft betrügen, so war es schon immer!
cource schrieb am 12.10.2017 08:45 Uhrzustimmen(16) widersprechen(55)
ach, deswegen bekommen die stahlwerker einen höheren stundenlohn als entschädigung für die geopferten lebensjahre
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