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18.03.2021 | 11:49

Feldhasen brauchen mehr Schutz fürs Überleben

Feldhase
Hakenschlagen allein nützt dem Feldhasen nichts fürs Überleben. Er braucht mehr Schutz, freie Flächen und abwechslungsreiche Wildkräuter als Futter. Das wird alles zunehmend rar. Aber wer Ausdauer hat, kann die scheuen Tiere sogar in der Großstadt Berlin entdecken. (c) proplanta
Jagdverband: Leichter Aufwärtstrend bei Feldhasen-Bestand hält an

Die gefährdeten Feldhasen haben sich dank eines trockenen Frühjahres 2020 in Deutschland zuletzt vermehrt. 14 Feldhasen lebten im Schnitt pro Quadratkilometer auf Äckern, Wiesen und Wäldern - das sind etwa zwei Hasen mehr als noch bei der vergangenen Hasen-Zählung 2019, wie der Deutsche Jagdverband (DVJ) am Donnerstag in Berlin mitteilte. Da bereits die vergangenen Frühjahre 2018 und 2019 trockene Bedingungen boten, setzt sich laut DJV damit ein leichter Aufwärtstrend bei der Feldhasen-Population fort.

«Die Voraussetzungen sind gut, dass der leichte Aufwärtstrend auch dieses Jahr weitergehen kann - wenn das aktuelle Mistwetter aufhört», sagte DJV-Sprecher Torsten Reinwald der Deutschen Presse-Agentur. Zur Osterzeit im März und April werden die ersten Junghasen geboren. Bei nasskalter Witterung sind die Tiere anfälliger für Unterkühlungen.

Beim Wildtier-Monitoring des DJV wurde in 460 ausgewählten Revieren zweimal im Jahr nachts erfasst, wie viele Tiere in das Licht eines Scheinwerfers gerieten - coronabedingt wurden bei der Erhebung 2020 rund 20 Prozent weniger Zählgebiete erfasst als üblich.

Das sonnige und trockene Frühjahr 2020 bot für den Feldhasen, der eigentlich in Steppengebieten zuhause ist, gute Bedingungen bei der Vermehrung. Im Vergleich zur ersten Zählung im Frühjahr zählten Jägerinnen und Jäger im Herbst 25 Prozent mehr Tiere (2019: 15 Prozent). In allen Großlandschaften Deutschlands gab es Zuwächse.

Besonders dicht ist die Population im nordwestdeutschen Tiefland und im den südwestdeutschen Mittelgebirge: Dort wurden durchschnittlich 18 Feldhasen pro Quadratkilometer gezählt. Vergleichsweise wenig zu finden waren die Langohren im nordostdeutschen Tiefland mit im Schnitt 5 Feldhasen pro Quadratkilometer.

Naturschützer gehen davon aus, dass zwischen zwei und drei Millionen Feldhasen (Lepus europaeus) in Deutschland leben. Die Art steht hier auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten. Etwa seit zehn Jahren hat sich die Population aber auf niedrigem Niveau stabilisiert.
dpa/bb
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