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13.04.2020 | 03:44

Ausgangssperren wegen Corona: Wildtiere erobern die Innenstädte

Wildtier
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Wegen Corona sind die Straßen in vielen Ländern seit Wochen leer... und werden von Wildtieren «erobert». Tierschützer freuen sich. Im Kampf gegen das Aussterben könnte das Virus offenbar einigen Arten helfen. (c) fotolia.com - 86355014_XS

Wichtige Beobachtungen aus Pflanzen- und Tierwelt bei «Naturguckern»



Die Corona-Pandemie hat für Natur und Umwelt positive Seiten. So sind draußen in der Natur Vögel zu hören, deren Töne sonst im Alltagslärm untergehen.


Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) hat die Menschen ermuntert, sich in diesem Frühling an dem gemeinnützigen Projekt «Naturgucker» zu beteiligen. Auf dem Internet-Portal melden Beobachter regelmäßig Sichtungen aus der freien Natur oder vom eigenen Balkon. Anhand von Fotos und Beschreibungen werden die Meldungen dokumentiert und sind dann online einsehbar. Die Daten seien auch Basis für den Naturschutz.

Trotz der Corona-bedingten Ausgangsbeschränkungen locke der Frühling viele Menschen nach draußen, sagte Gaby Schulemann-Maier von «Naturgucker». Dabei sei in diesen Zeiten jedoch Augenmaß gefragt.

Das Aufsuchen von Gebieten mit vielen Besuchern sei nicht ratsam: Es könne dann schwierig werden, den Mindestabstand einzuhalten. Die Beobachtung blühender und knospender Pflanzen oder von Insekten im eigenen Garten ist dagegen unproblematisch.

Laut Nabu haben mehr als 65.000 Aktive ihre Beobachtungen und Naturbilder hochgeladen. Mittlerweile gebe es 1,7 Millionen Naturbilder in den Datenbanken, die zum größten Teil aus Deutschland kommen. Schulemann-Maier betonte, dass Vögel derzeit viel besser und deutlicher zu hören seien als sonst im Frühling. Durch den reduzierten Straßen-und Fluglärm aufgrund der derzeitigen wirtschaftlichen Einschränkungen, gibt es auch weniger Störungen für die Tierwelt.

Weil derzeit weniger Menschen draußen unterwegs sind, gehe die Zahl der registrierten Naturbeobachtungen gegenüber den Vorjahren momentan zwar etwas zurück, sagte Schulemann-Maier. Allerdings seien dafür die Zugriffszahlen auf die Datenbanken deutlich gestiegen. Von zu Hause aus schauen jetzt mehr Menschen an ihren Bildschirmen nach, was bereits von anderen beobachtet wurde. «Ziel des Projektes ist es ja, ein niederschwelliges Angebot für jeden zu bieten. Das schafft vernetztes Wissen und fördert die Freude an der Natur.»
dpa
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