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22.06.2012 | 20:02 | Nachhaltigkeitsgipfel 

Altmaier hält Rio+20-Abschlussdeklaration für sinnvoll

Rio de Janeiro / Berlin - Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) hat davor gewarnt, den Kompromiss beim UN-Umweltgipfel in Rio de Janeiro schlecht zu reden.

Peter Altmaier
Bundesumweltminister Peter Altmaier (Pressefoto)
Mit Blick auf die geplante Deklaration, die Umweltschützer als viel zu unverbindlich und inhaltsarm bezeichnen, sagte er dem rbb-Inforadio: «Sie ist alles andere als armselig.»

Dank des Einsatzes der Europäer und Deutschlands sei es möglich gewesen, die Papiere, die allesamt nicht sehr ehrgeizig waren, noch einmal wesentlich zu verbessern.

Der Gipfel, an dem über 100 Staats- und Regierungschefs teilnehmen, will an diesem Freitag eine Deklaration mit dem Titel «Die Zukunft, die wir wollen» verabschieden.

Vor allem den Europäern geht die Erklärung in einigen Punkten nicht weit genug. Brasiliens Gipfelkoordinator Luiz Alberto Figueiredo betonte mit Blick auf weitergehende Ansprüche: «Man kann nicht ehrgeizigere Aktionen fordern und keinen Ehrgeiz bei der Finanzierung haben. Man muss Geld auf den Tisch legen.» Ansonsten sei dies «zumindest unstimmig».

Die rund 50 Seiten starke Deklaration soll ein klimafreundliches Wirtschaftsmodell auf den Weg bringen. Zudem soll der Verbrauch von Öl, Kohle und Gas eingedämmt werden.

«Dieser Text hat zumindest den Vorteil, dass wir zum ersten Mal anerkennen, dass sich die Weltwirtschaft umbauen muss in eine grüne Wirtschaft, in der man schonend mit den natürlichen Lebensgrundlagen Luft, Wasser und Rohstoffen umgeht», sagte Altmaier im rbb-Inforadio. Außerdem hätten sich alle Beteiligten zur Aufwertung des UN-Umweltprogramms bekannt.

Umweltschutzorganisationen halten den Gipfel für gescheitert, da es beim Meeres- oder Waldschutz keine Fortschritte gebe. Auch fehlten klare Ziele und Fristen.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) forderte am Donnerstag die Staats- und Regierungschefs auf, die derzeitige Rio-Abschlusserklärung abzulehnen. «Nachhaltigkeit droht in Rio endgültig zur Farce zu werden», sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.

«Was wir uns von Rio erhofft hatten, war eine Art konkrete Bau- oder Betriebsanleitung für eine bessere Zukunft», teilte der Naturschutzpolitische Direktor der Naturschutzstiftung Euronatur, Lutz Ribbe, mit.

«Was wir stattdessen bekommen haben, ist ein aufgewärmter Abklatsch längst beschlossener und vereinbarter Erklärungen.»

Der Bundesverband der Industrie (BDI) wies eine zu harsche Kritik zurück. «Enttäuscht sein kann nur, wer mit unrealistischen und überhitzten Erwartungen nach Rio gereist ist», teilte der BDI in Berlin mit. (dpa)
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