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05.08.2023 | 09:37 | Insektensommer 

Aufruf zu Insektenzählung in Berlin

Berlin - Im August ist wieder der Einsatz von Berliner Insektenfans gefragt: Zum zweiten Mal in diesem Jahr ruft der Naturschutzbund (Nabu) zum Beobachten und Zählen von Bienen, Käfern und anderen Insekten auf.

Marienkäfer
Eine Zählaktion soll zeigen, wie groß die Insektenvielfalt in Deutschland noch ist. Bereits im Juni wurden Insekten beobachtet. Dabei wurde ein Sechsbeiner besonders häufig gesichtet. (c) proplanta
Auch außerhalb der Hauptstadt soll mit der Aktion «Insektensommer» herausgefunden werden, wo in Deutschland es summt und brummt. Die Mitmachaktion läuft vom 4. bis 13. August.

In Berlin waren Interessierte am Freitag (4.) zu einer gemeinsamen Zählaktion vor das Naturkundemuseum eingeladen. Dort befindet sich seit kurzem ein Kunstwerk aus mehreren Tausend Pflanzen, die besonders gut für bestäubende Insekten sind. Eine Insektenexpertin wollte dabei erklären, wie genau Tiere gezählt und bestimmt werden können.

Wer sich eigenständig auf die Suche macht, soll sich nach Empfehlungen des Nabu eine Stunde an einem sonnigen und eher windstillen Tag Zeit nehmen und Insekten in einem Umkreis von zehn Metern notieren. Gezählt werden kann im Garten, auf der Wiese, im Wald oder im Wasser. In Berlin biete sich dafür etwa der Müggelsee oder die Spree an. Die Beobachtungen können anschließend online gemeldet werden.

«Die Welt der Insekten ist unglaublich vielfältig und wenn sich die Menschen mit ihr auseinandersetzen, haben wir schon viel erreicht», sagte der Bundesgeschäftsführer des Nabu, Leif Miller. Wichtig ist laut Nabu auch, dass die Aktion Freude macht. Im vergangenen Jahr hätten sich mehr als 18.000 Menschen an der Aktion beteiligt.

Im ersten Zählzeitraum zwischen dem 2. und 11. Juni erhielt der Nabu eigenen Angaben zufolge knapp 3.500 Meldungen zu gezählten Insekten. Am häufigsten wurden Erdhummeln entdeckt, gefolgt von Steinhummeln und Hainschwebfliegen. Außerdem seien auffallend viele Hornissen gezählt worden: Im Vergleich zum Vorjahr kletterte das Tier von Platz 30 auf Platz 11 der meist gezählten Tiere.

Im Jahr 2017 hatten ehrenamtliche Insektenkundler des Entomologischen Vereins Krefeld nachgewiesen, dass die Gesamtmasse an Fluginsekten in Teilen Deutschlands von 1989 bis 2016 um mehr als 75 Prozent abnahm. Jüngsten Forschungsarbeiten zufolge setzt sich der Trend fort. So sind etwa die Hälfte der Wildbienenarten in Deutschland nach Angaben des Nabu in ihrem Bestand gefährdet.

Neben dem Nabu ist in Bayern der bayerische Naturschutzverband LBV an der Organisation der Aktion «Insektensommer» beteiligt.
dpa/bb
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