Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
31.12.2019 | 07:36 | Artenvielfalt erhalten 

Bayern: Vogelschutzbund appelliert beim Artenschutz ans Land

München - Beim Bemühen um mehr Artenschutz erwartet der Landesbund für Vogelschutz (LBV) mehr Anstrengungen der Bauern in Bayern.

Artenschutz
(c) proplanta
«Wir wollen mit den Landwirten zusammenarbeiten. Aber nur mit Traktoren um den Block zu fahren, wie es jetzt die Bewegung «Land schafft Verbindung» tut, ist zu wenig», sagte LBV-Landeschef Norbert Schäffer dem «Münchner Merkur» (Montag). Landwirte müssten sich auf Veränderungen einlassen, denn weder mit der Nitratbelastung noch mit dem Verlust an biologischer Vielfalt könne es so weitergehen.

Auch die Bauhöfe und Straßenmeistereien müssten zu Änderungen bereit sein. «Wir sahen schon in diesem Jahr erste positive Ansätze, zum Beispiel Straßenränder, die später gemäht wurden», so Schäffer.

«Vieles basiert aber noch auf Unwissen.» So seien Altgrasstreifen, sobald sie verblüht waren, umgemäht worden, obwohl sie Überwinterungsorte für Schmetterlinge und andere Insekten sind. «Wo es die Verkehrssicherheit zulässt, muss gar nicht gemäht werden.»

Mit Blick auf das erfolgreiche Volksbegehren zum Artenschutz sagte der LBV-Vorsitzende, 2019 sei «ohne Übertreibung das erfolgreichste Jahr für den Naturschutz in Bayern seit Langem» gewesen. Wenn das Volksbegehrengesetz, das Begleitgesetz und der Maßnahmenkatalog ausreichend finanziert und konsequent umgesetzt werden, bestehe die Chance, dass der Verlust vieler Insekten- und Vogelarten gestoppt werde.

«Das werden wir noch nicht im nächsten Jahr sehen. Aber in fünf bis zehn Jahren erwarte ich eine Trendwende», sagte Schäffer und ergänzte: «Wir sind vorsichtig. Unsere Aufgabe ist es, wirklich auf die Details zu achten. Da braucht man langen Atem.»
dpa/lby
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Verwaltungsgerichtshof kassiert bayerische Fischotter-Verordnung

 Zentrale Stelle im Kampf gegen Asiatische Hornisse eingerichtet

 Mähfrei durch den Mai - Weniger tun für mehr Vielfalt

 Waschbären futtern sich durch den Südwesten

 Waschbären-Jagd nicht zielführend

  Kommentierte Artikel

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa