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20.06.2013 | 10:51 | Heißester Tag 2013 

Bis zu 37 Grad - Sahara-Hitze ließ Deutschland stöhnen

Berlin - Am bislang heißesten Tag des Jahres in Deutschland hat Sahara-Hitze die Menschen ordentlich ins Schwitzen gebracht.

Heißester Tag 2013
(c) proplanta
Der heißeste Ort war am Mittwoch nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes Kitzingen im Norden Bayerns - mit 37,1 Grad. Der deutsche Juni-Rekord vom 27.6.1947 in Frankfurt am Main (38,2 Grad) wurde damit aber nicht geknackt.

Auf Rang 2 kam Waghäusel in Baden-Württemberg mit 36,5 Grad. In Schmalkalden (Thüringen) schwitzten die Menschen bei 36,3 Grad, ebenso in Frankfurt am Main. Die weiteren Plätze teilten sich unter anderem das hessische Darmstadt und Obersulm (Baden-Württemberg) mit 35,9 Grad.

Der Mittwoch war zumindest in einigen Regionen der bislang heißeste Tag des Jahres, wie ein DWD-Meteorologe sagte. Der Juni-Rekord für Deutschland liegt bei 38,2 Grad, gemessen am 27. Juni 1947 in Frankfurt am Main.

In einigen Regionen purzelten am Mittwoch die Wärmerekorde für einen 19. Juni, etwa in München, aber auch in Sachsen-Anhalt, Thüringen oder Sachsen. Die Hitze sprengte auch Autobahnbelag und verursachte einen tödlichen Unfall in Bayern.

US-Präsident Barack Obama sagte bei seinem Besuch im Kanzleramt: «Ich bin durchaus beeindruckt von den hohen Temperaturen hier in Berlin.»

Hinter Kitzingen lagen am Mittwoch laut Deutschem Wetterdienst (DWD) Waghäusel (Baden-Württemberg) mit 36,5 Grad sowie Schmalkalden(Thüringen) und Frankfurt am Main, die jeweils auf 36,3 Grad kamen.

Der Mittwoch war laut DWD zumindest in einigen Regionen der bislang heißeste Tag des Jahres. Bereits vormittags um 11.00 Uhr habe die gefühlte Temperatur die 40-Grad-Marke geknackt, sagte der Meteorologe Andreas Friedrich vom DWD in Offenbach. Für Karlsruhe errechneten die Meteorologen gefühlte 40 Grad, für Artern in Thüringen sogar 41 Grad.

Für die gefühlte Temperatur - sie liegt um rund zehn Grad über der tatsächlich gemessenen - werden Faktoren wie Sonneneinstrahlung, Luftfeuchtigkeit und Wind einbezogen. Je mehr Sonne und Feuchtigkeit und je weniger Wind es gebe, desto höher falle der gefühlte Wert aus, sagte Friedrich.

Am Mittwochabend gab der Wetterdienst für Teile der Bundesländer Thüringen, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen Unwetterwarnungen heraus. Spätestens ab diesem Donnerstag beenden die Tiefs «Manni» und «Norbert» im Westen die Hitzewelle mit Blitz und Donner, Starkregen, Hagel und Sturmböen. In der Nacht zum Freitag ziehen die Gewitter dann auch nach Osten. Am Samstag müsse überall mit Schauern und Gewittern gerechnet werden, hieß es vom DWD.

In einigen Teilen Deutschlands sprengte die Gluthitze Autobahnen, etwa ein Stück der A8 bei Remchingen nahe Karlsruhe oder auch die A7 in Baden-Württemberg. Auch in Bayern auf den Autobahnen A3, A7, A92 und A94 wölbte sich die Fahrbahn vor Hitze.

Auf der A93 bei Abensberg wurde eine aufgesprengte Fahrbahn zum tödlichen Verhängnis für einen 59 Jahre alten Motorradfahrer. Er fuhr über eine halbmeterhohe Aufwölbung, prallte gegen die Leitplanke und starb noch am Unfallort an seinen schweren Brustverletzungen. Zuvor waren vier Autos über das Hindernis gefahren, das wie eine Sprungschatze wirkte. Vier Menschen wurden leicht verletzt, die Wagen beschädigt.

Experten sprechen von «Blow-Ups». Betroffen seien vor allem Abschnitte mit Betonplatten, sagte der Sprecher der Autobahndirektion Südbayern, Josef Seebacher. «Dass das heute so schnell an so vielen Stellen auftritt, ist außergewöhnlich. Alle Verkehrsteilnehmer werden dringend aufgefordert, auf allen Betonstrecken äußerst vorsichtig zu fahren.»

Die Hitze machte die Deutschen auch durstiger als sonst: In Berlin war der Wasserverbrauch bereits am Dienstag um 30 Prozent höher als an einem durchschnittlichen Tag, wie die Wasserbetriebe mitteilten.

Heiße feuchte Luft sorgte in manchen Orten für Gewächshauswetter. Was manchen Wetterfühligen zu schaffen machte, war die hohe Luftfeuchtigkeit von 60 bis 70 Prozent - etwa in Teilen Nordrhein-Westfalens. Das Wetter wurde als sehr schwül und stickig empfunden.

Bereits am Dienstagabend hatte am Bodensee ein Unwetter mit orkanartigen Böen, Starkregen und Hagel gewütet - Segler und Surfer gerieten in Seenot. Eine Fischerhütte auf der Lindauer Insel wurde weggeweht, es gab zwei Verletzte. Laut Polizei stürzten am bayerischen Bodensee-Ufer Bäume auf Autos, mehrere Straßen wurden überschwemmt und Gullydeckel nach oben gedrückt. Ein Baum fiel nach Angaben der Bahn auf eine Oberleitung, so dass der Zugverkehr zwischen Bregenz und Lindau vorübergehend eingestellt werden musste.
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