«Wir sind mit den Genehmigungen in der Endphase», sagte der Sprecher des Umweltministeriums, Jens-Uwe Schade, am Dienstag auf Anfrage. «Nach jetzigem Stand könnte es in zwei Wochen losgehen.» Zuerst hatten die «Potsdamer Neuesten Nachrichten» (online) berichtet.
Die Gemeinden leiden seit Jahren unter einer Wildschweinplage. In Stahnsdorf wurden pro Jahr rund 70
Wildschweine gezählt, die durch den Ort ziehen und Gärten verwüsten oder sogar Verkehrsunfälle verursachen.
Mit der
Jagd mit Gewehren konnte die Population nicht ausreichend dezimiert werden. Der Jagdpächter soll nun Pfeil und Bogen an Orten einsetzen können, wo der Gebrauch von Schusswaffen für Menschen zu gefährlich wäre.
Die Genehmigung soll zunächst bis Januar 2020 begrenzt und das Projekt wissenschaftlich begleitet werden. «Dabei wird der Nutzen dieser Methode untersucht, die Akzeptanz in der Bevölkerung und die tierschutzrechtlichen Fragen», erläuterte Schade. Neben der Bogenjagd werde aber auch die Jagd mit Gewehren fortgesetzt, betonte er.
Der Brandenburger Tierschutzbeauftragte Stefan Heidrich hatte die Bogenjagd als ungeeignetes Mittel klar abgelehnt. «Die Todeswirkung ist um ein Vielfaches geringer als bei der zugelassenen Jagd- beziehungsweise Tötungsmethode mit Geschossen», hatte er im April der dpa gesagt. Er sieht unnötige Schmerzen und Leiden für die Tiere.