Der
Flächenverbrauch im Land habe sich zwischen den Jahren 2019 und 2020 mit 7,7 Hektar täglich mehr als verdoppelt, teilte der
BUND am Sonntag mit. Zwischen 2011 und 2019 habe der tägliche Verbrauch rund drei Hektar betragen. Der enorme Anstieg des täglichen Flächenverbrauchs sei ein «alarmierendes Zeichen».
«In Hitzeperioden heizen sich die Städte zusätzlich auf, und bei
Starkregen kann das Wasser nicht versickern und führt zu stärkeren Flutwellen mit entsprechend höheren Schäden», so der BUND-Vorsitzende Carsten Preuß. Die Landesregierung müsse den Trend eines steigenden Flächenverbrauchs endlich stoppen und umkehren.
Das
Umweltbundesamt habe für Brandenburg für 2017 bis 2020 den Zielwert für den Flächenverbrauch auf 1,3 Hektar täglich definiert. Die Landesregierung habe es versäumt, bei der Fortschreibung der landeseigenen
Nachhaltigkeitsstrategie im Jahr 2019 ein entsprechendes Ziel festzulegen.
Der Bedarf an Flächen für Siedlung und Gewerbe sei zu überprüfen. Wohnraum könne beispielsweise durch Sanierung geschaffen werden oder indem bereits bestehende Gebäude aufgestockt werden würden. Aus Sicht der Umweltschützer gehörten auch Verkehrsprojekte auf den Prüfstand, wie beispielsweise der
Ausbau der Bundesstraße 96 zwischen Oranienburg und Neubrandenburg und die B 87 in Lübben.
«Flächenschutz brauchen wir nicht nur, um den Boden als Wasserspeicher zu erhalten, sondern auch für Natur-,
Artenschutz und die Landwirtschaft», so Preuß.