Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
01.12.2023 | 01:25 | Weltklimakonferenz 

Deutschland und Emirate: 200 Millionen US-Dollar für Klimaschäden

Dubai - Zum Auftakt der Weltklimakonferenz haben Deutschland und die Vereinigten Arabischen Emirate überraschend 200 Millionen US-Dollar (etwa 183 Millionen Euro) für den Ausgleich von Klimaschäden in besonders verwundbaren Staaten zugesagt.

Erderwärmung
Reiche Länder verursachen viele Treibhausgase, ärmere Staaten trifft die Klimakrise am meisten. Jahrzehntelang forderten diese daher von den Industriestaaten Geld für die verursachten Schäden. Zu Beginn der Weltklimakonferenz kommt nun Bewegung in die Sache. (c) proplanta
Dies sagten der Präsident der COP28, Sultan al-Dschaber, und Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) am Donnerstag vor dem Plenum in Dubai. Von jedem Land kommen jeweils 100 Millionen. Damit fließt erstmals Geld in den im vergangenen Jahr auf der UN Klimakonferenz in Ägypten beschlossenen Fonds. Auch Großbritannien, die USA und Japan machten finanzielle Zusagen.

Aus dem Geldtopf sollen Hilfen fließen etwa nach Unwettern oder langen Dürren, die auf die Erderwärmung zurückzuführen sind. Einzahlen sollen alle Staaten laut einem vorläufigen Kompromissvorschlag aber nur auf freiwilliger Basis, auch eine konkrete Summe wurde bisher nicht verabredet. Klimabedrohte Länder im globalen Süden wie Inselstaaten erwarten, dass vor allem reiche Industrieländer Geld geben. Manche hoffen auf insgesamt dreistellige Milliardensummen jährlich.

Gastgeber Al-Dschaber bezeichnete es als «historisch» und «phänomenal», dass direkt zu Beginn der Konferenz diese Entscheidung getroffen worden sei. Auch Schulze, die per Video nach Dubai zugeschaltet war, sprach von einer «bahnbrechenden Entscheidung für die Verwundbarsten». Beide riefen andere Staaten auf, ebenfalls Zusagen zu machen.

Durch das Vorpreschen stehen nun die weiteren rund 160 Staats- und Regierungschefs, die in den kommenden Tagen auf der Klimakonferenz sprechen werden, unter Zugzwang. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hatte erst kürzlich die Öl- und Gas-Staaten am Golf, aber auch China aufgefordert, in den Fonds einzuzahlen. Wer geopolitische Verantwortung tragen wolle, müsse dies auch klimapolitisch tun.

Sabine Minninger, Klimaexpertin von Brot für die Welt nannte die Ankündigung direkt zum Start der Konferenz auch einen «strategisch wichtigen Schachzug». Der Gastgeber und Deutschland zeigten damit auch Schwellen- und ölexportierenden Entwicklungsländern: «Der Fonds für Klimaschäden ist bereit, aufgefüllt zu werden! Diese haben keine Ausrede mehr, sich vor einer finanziellen Ankündigung zu drücken.»
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Habeck sieht großes Potenzial in CO2-Einlagerung

 Deutschland und Frankreich führend bei klimafreundlicher Technik

 Tag gegen Lärm: Zehn Prozent leiden unter Straßenlärm

 Heißester Apriltag in Tel Aviv seit 85 Jahren

 Gegenwind für Unverpackt-Läden - Tiefpunkt aber überwunden

  Kommentierte Artikel

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet