24.03.2010 | 07:12 | Ausstellung
Du bist ein Schatz: Tack präsentiert Brandenburgs Tafelsilber im LandtagPotsdam - Jetzt kann man die 15 brandenburgischen Nationalen Naturlandschaften trockenen Fußes und alle auf einmal erobern: in der Ausstellung „Ein Schatz - Brandenburgs Tafelsilber der Deutschen Einheit“, |
Die Ausstellung wurde von Umweltministerin Anita Tack (Linke) und der stellvertretenden Parlamentspräsidentin Gerrit Große gestern im Landtag eröffnet. „Unsere Großschutzgebiete sind Hochburgen der biologischen Vielfalt und des ökologischen Anbaus, sie sind Magneten für abenteuerlustige Besucher und wissenschaftliche Forscher“, so Anita Tack bei der Ausstellungseröffnung. „Die heutigen elf Naturparks und drei Biosphärenreservate sowie Brandenburgs einziger Nationalpark sind würdige Erben des ‚Nationalparkprogramms für den Osten Deutschlands’, das vor 20 Jahren verabschiedet wurde.“
Am 16. März 1990 sicherte der damalige DDR-Ministerrat einstweilig 23 große Schutzgebiete. In seiner letzten Sitzung am 12. September stellte die Regierung 14 Naturlandschaften, darunter drei brandenburgische - die Biosphärenreservate Spreewald und Schorfheide-Chorin sowie den Naturpark Märkische Schweiz -, endgültig unter Schutz. Heute gibt es in Brandenburg 15 Großschutzgebiete auf einem Drittel der Landesfläche - mit dem Auftrag, ökologisch und ökonomisch nachhaltig für gesunde Lebensgrundlagen und -qualität zu sorgen.
In den Großschutzgebieten wird das Land seiner globalen Verantwortung für die biologische Vielfalt gerecht: Zwei Drittel der Flora-Fauna-Habitate (FFH) und EU-Vogelschutzgebiete Brandenburgs liegen in den Naturlandschaften. Mehr als 90 Prozent der im Lande vorkommenden, europaweit am stärksten gefährdeten Vogelarten, darunter Schreiadler, Schwarzstorch und Großtrappe, leben in den Großschutzgebieten.
Anziehungskraft üben auch die 14 Besucherzentren der Parks aus: Wollte man alle der Lust-auf-NaTour-Angebote wahrnehmen, wäre man mehr als ein Jahr lang in den Naturlandschaften unterwegs.
Nirgendwo sonst in Deutschland wird soviel Ökolandbau betrieben wie in den Naturlandschaften von Brandenburg. Die Hälfte der hiesigen Ökoanbauflächen befindet sich in den Großschutzgebieten, 16 Prozent der Betriebe produzieren „Bio“ - das sind 11 Prozent mehr als im übrigen Land und fast doppelt so viele wie im Bundesdurchschnitt. Dazu kommt: Der Ökolandbau beschäftigt in der Regel ein Fünftel mehr Menschen als die intensive Landwirtschaft.
Auch beim Umgang mit Alt-Lasten gehen die Naturlandschaften neue Wege. Im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft beispielsweise spüren speziell ausgestattete Quads auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz Altmunition auf - mitfinanziert durch die Vermarktung von Produkten aus der Heidepflege in der Biofilterindustrie.
Die Ausstellung im Landtag besteht aus acht mannshohen Bannern und vielen Kunstwerken aus den Naturparks, die in den Jahren 2003 bis 2009 im Rahmen der internationalen Kunstsymposien entstanden sind.
Sie ist bis zum 27. April 2010 montags bis freitags (werktags) von 8:00 bis 17:00 Uhr für Besucher geöffnet. (PD)
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