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03.08.2018 | 06:54 | Fischsterben 

Fische geraten durch Hitze an ihre Schmerzgrenze

Waren - Barsche, Hechte und Weißfische wie Plötzen und Rotfedern kommen nach Angaben der Müritzfischer mit den ungewöhnlich warmen Wassertemperaturen noch gut zurecht.

Fischsterben Hochrhein
Wie Menschen auch werden Fische wie Barsche und Hechte bei großer Hitze bewegungsfauler. Sie fressen dann allerdings auch weniger, meistens nur morgens und abends. Ein Fischsterben gibt es in den großen Gewässern der Mecklenburgischen Seenplatte noch nicht. (c) proplanta
«Barsche und Hechte fressen nur noch morgens und abends und bewegen sich weniger», sagte der Prokurist der Fischerei Müritz-Plau GmbH in Waren, Sebastian Paetsch. Plötzen und Rotfedern fressen sogar weiter wie bisher.

Die auf klares, kühles Wasser angewiesenen Kleinen Maränen leiden dagegen unter der Hitze, die das Wasser der Seen an der Oberfläche auf bis zu 28 Grad Celsius aufgeheizt hat. «Sie haben jetzt die Wahl zwischen dem kühlen, aber sauerstoffarmen Tiefenwasser und dem sauerstoffreicheren Oberflächenwasser», sagte Paetsch.

Das Wasser in der Tiefe hat weniger Sauerstoff, weil dort wegen Lichtmangels keine Pflanzen mehr wachsen, die Sauerstoff produzieren. Je wärmer das Wasser jedoch ist, desto weniger Sauerstoff kann es binden. Im schlimmsten Fall ersticken die Fische.

Dem Fischer zufolge gibt es in den größeren Seen der Mecklenburgischen Seenplatte bisher keine nennenswerten Störungen. Das hänge mit den großen Wasservolumen der Seen zusammen. In flachen Teichen oder Gräben könne es anders aussehen. Die Fischer hätten es jetzt schwerer, weil sich die Fische in tiefere Schichten zurückziehen und sie öfter die Netze leeren müssen, um den Fang sofort auf Eis zu legen, sagte Paetsch.

Nach Angaben der Kreisverwaltung der Mecklenburgischen Seenplatte wurden am Wochenende mehrere hundert tote Fische in dem Renaturierungsgebiet Großer Rosin am Westufer des Kummerower Sees gemeldet. Dort weideten jedoch vor einigen Jahren noch Rinder.

Im Landkreis Rostock wurden der Wasserbehörde tote Fische in der Beke zwischen Bröbberow und Groß Grenz bei Schwaan gemeldet. Es habe sich um zwei Fundstellen mit jeweils 20 bis 30 toten Plötzen und Rotfedern gehandelt, teilte der Kreissprecher mit. Der Sauerstoffgehalt des Wassers habe dort im Grenzbereich gelegen.

In Nordwestmecklenburg wurden einzelne tote Barsche und ein Hecht im Wedendorfer See gefunden. Die Wasserbehörde stellte einen für Fische kritisch geringen Sauerstoffgehalt fest. Er könne von der geringen Wassertiefe in dem stark verschlammten See, von fehlenden Niederschläge und den anhaltenden warmen Temperaturen herrühren, erklärte die Kreisverwaltung. In den anderen Landkreisen sind noch keine Fischsterben bekannt.

Sollten die heißen Temperaturen weiter anhalten, «ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die ersten Fälle auftreten», hieß es im Landkreis Vorpommern-Greifswald.
dpa/mv
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