«Besonders kritisch ist die Lage an der Schwarzen Elster», sagte Wolgang Genehr vom Landesumweltamt in Cottbus am Morgen der Nachrichtenagentur dpa. Teilweise sind dort die Deiche überspült worden.
Besonderes kritisch sei die Lage in Bad Liebenwerda. Dort übertraf der Wasserstand die Schwelle der höchsten Alarmstufe 4 bereits um 20 Zentimeter. In Bad Elsterwerda sind die Deiche jetzt rund um die Uhr besetzt, weil befürchtet wird, dass sie nicht halten. Wegen des Hochwassers wurde am Mittwochmorgen die von der Pulsnitz überflutete A 13 Berlin-Dresden bei Ruhland gesperrt.
Auch in Herzberg werde bis zum Mittag die höchste Alarmstufe erreicht werden, hieß es. Steigende Wasserstände gibt es an der Neiße bei Klein Bademeusel. Dort ist mittlerweile die Hochwasserwelle aus Sachsen angelangt. An Spree und Oder steigen ebenfalls die Wasserstände. In Sachsen geht das
Hochwasser dagegen bereits zurück.
Die Situation kennt laut Genehr in Brandenburg kein historisches Vorbild. Die Auswirkungen des vierten Hochwassers das Jahres nach der Schneeschmelze im März, dem Regen im Mai und im August seien kaum vorhersehbar. Denn im Gegensatz zu den Erfahrungen der vergangenen fünfzig Jahre habe es niemals flächendeckend so viel Regen im Süden Brandenburgs gegeben. Deshalb seien die Böden überall bis oben hin gesättigt und könnten kein zusätzliches Wasser mehr vertragen.
In der Region bemühten sich bis zu 240 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk um das Abpumpen vomn Wasser an besonders gefährdeten Stellen. Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack (Linke) wird an diesem Mittwoch in betroffene Gebiete fahren. (dpa)