Die zwei Elterntiere und vier Welpen seien in der Döberitzer Heide in Brandenburg westlich von Berlin gesichtet worden, teilte die Heinz Sielmann Stiftung am Dienstag mit.
Das Gebiet ist nur rund 30 Kilometer vom Alexanderplatz in der Mitte Berlins entfernt. Am Dienstag bestätigte auch das Landesumweltamt (LfU) der Deutschen Presse-Agentur, dass es sich bei den Tieren um Wölfe handelt. Innerhalb des Berliner Rings hatten sich andere Wolfsrudel nach der Karte der Wolfsnachweise des LfU noch nicht niedergelassen.
Das Rudel war vor rund zwei Wochen einem Fotografen, der in dem rund 4.500 Hektar großen
Naturschutzgebiet an den Toren Berlins und Potsdams für die Stiftung unterwegs war, vor die Linse gelaufen. Die sechs Tiere hätten sich laut Stiftung insbesondere in einem eingezäunten Gebiet von etwa 1.800 Hektar etwa in der Mitte des Areals niedergelassen - dort seien sie vom Menschen weitestgehend ungestört.
Die Zäune, in denen sich Wildklappen befinden, sollen dort lebende Wisente und Wildpferde davor schützen, auf die umliegenden Bundesstraßen 2 und 5 und die A 10 im Westen zu laufen.
Eigentlich sei das Gebiet zu klein für ein Rudel, sagte Stiftungs-Sprecherin Nora Künkler. Aber die Tiere hätten dort aufgrund hohen Wildbestandes viel Nahrung. Rehe und
Wildschweine reichten den Tieren dennoch nicht aus: Im August und September seien bereits Risse von dort weidenden Ziegen und Schafen gemeldet worden.
«Die Schäfer respektieren den Schutz des Wolfes und versuchen sich auf die neue Situation einzustellen», sagte Künkler. Als erste Maßnahme seien Zäune auf Schlupflöcher überprüft und mehr Strom draufgegeben worden.
Die Stiftung sieht die Rückkehr der Wölfe als Erfolg für den Artenschutz. «Der Wolf gehört in Deutschland als Baustein zum ökologischen Gesamtsystem. Unter anderem sorgt er für einen gesunden Wildbestand», hieß es von der Stiftung.
Wolfsichtungen