Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
01.08.2019 | 14:18 | Rekordhitze 

Juli-Hitzewelle war noch heftiger als gedacht

Offenbach - Heiß und noch viel heißer: Die Hitze hat Deutschland vergangene Woche noch fester im Griff gehabt als zunächst bekannt.

Hitzewelle 2019
Der Deutsche Wetterdienst hat seine Juli-Bilanz fertig ausgewertet. Es gibt neue Erkenntnisse rund um die Hitze. (c) proplanta
Einer abschließenden Auswertung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zufolge wurden innerhalb von drei Tagen nicht nur 25 Mal Höchstwerte von 40 Grad und mehr gemessenen, sondern insgesamt 28 Mal. Das teilte der DWD am Donnerstag in Offenbach mit. In seiner vorläufigen Juli-Bilanz war der Wetterdienst am Dienstag noch von 25 Fällen ausgegangen.

Die nun abgeschlossene wissenschaftliche Auswertung habe ergeben, dass allein am 25. Juli die 40-Grad-Marke 25 Mal erreicht wurde, sagte DWD-Sprecher Andreas Friedrich. Der neue Deutschland-Rekord von 42,6 Grad in Lingen im Emsland habe aber Bestand.

Temperaturen über 40 Grad seien in Deutschland bislang sehr selten und regional sehr begrenzt aufgetreten. Nun seien die hohen Werte außergewöhnlich großräumig gemessen worden. Zudem sei es gleich an drei Tagen hintereinander, vom 24. bis 26. Juli, derart heiß gewesen. Der Sommer zeige deutlich, dass der Klimawandel an Fahrt aufgenommen habe, heißt es in dem Bericht.

Kritiker wie der Wetterexperte Jörg Kachelmann und das Wetterportal WetterOnline hatten Zweifel an der Richtigkeit des Spitzenwertes von 42,6 Grad geäußert und die Eignung des Standorts bestritten, weil sich dort die Hitze stauen könne. Dazu teilte der DWD an Donnerstag mit, dass nach eingehender Prüfung keine Erkenntnisse vorlägen, die den anerkannten Messwert widerlegten.

Hitze ist derzeit nicht in Sicht: In den kommenden Tagen wird Nordseetief «Wolfgang» das Wetter zumindest in Teilen von Deutschland durcheinanderwirbeln. Der DWD erwartete für Freitag in der Nordhälfte Deutschlands Schauer und Gewitter - zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits in abgeschwächter Form. Örtlich könne es auch zu unwetterartigem Starkregen kommen, berichteten die Meteorologen.

Gegen Freitagabend erreichen die Niederschläge auch Main und Mosel, südlich davon bleibt es weitgehend trocken. Im Norden und Nordwesten sowie an den Alpen bleibt es dabei mit 21 bis 25 Grad vergleichsweise frisch, während die Werte sonst auf 25 bis 28 Grad steigen.

Gewitter und starker Regen hatten am Mittwochabend vor allem im Nordosten Deutschlands zahlreiche Feuerwehreinsätze ausgelöst. In Berlin galt zeitweise sogar der Ausnahmezustand - Einsätze wurden somit nach Dringlichkeit statt chronologisch bearbeitet. Allein in der Hauptstadt gab es 116 wetterbedingte Einsätze wie vollgelaufene Keller und umgestürzte Bäume. Auch in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein mussten Helfer zu zahlreichen Einsätzen ausrücken.

Betroffen war auch ein Teil des Geländes des Heavy-Metal-Festivals «Wacken Open Air», das wegen eines Unwetters vorübergehende geräumt werden musste.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Auch März mit weltweitem Hitzerekord

 Jahrestemperatur 1,6 Grad höher als 1881

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken