(c) proplanta „Besonders die Trockenheit der vergangenen Jahre und die zunehmenden Extremwetterereignisse machen den Landwirten zu schaffen“, berichtete der Präsident des Hessischen Bauernverbandes (HBV), Karsten Schmal, am Montag (10.7.) beim Erntepressegespräch auf dem landwirtschaftlichen Betrieb von Olaf Pulch in Aarbergen.
Der komplette Werkzeugkasten müsse daher genutzt werden, denn in züchterischen Innovationen und der Digitalisierung liege gewaltiges Potential, um die Herausforderungen durch den Klimawandel besser zu bewältigen. Schmal betonte zudem, dass die Landwirte zu mehr Klima- und Artenschutz stünden, doch der Blick auf ihre Hauptaufgabe, die Nahrungsmittelproduktion, dürfe dabei nicht verlorengehen.
„Die Landwirtschaft ist ein wichtiger Teil der Lösung und mit produktionsintegrierten Maßnahmen können wir hier noch einiges erreichen“, so der HBV-Präsident. Wichtig sei dabei, dass die Politik auf Kooperation mit der Landwirtschaft setze und nicht auf ordnungsrechtliche Vorgaben.
Zu den Druscharbeiten stellte Schmal fest, dass in der letzten Juniwoche, und damit etwa zwei Wochen später als 2022, in Südhessen die Wintergerstenernte gestartet sei. In Mittel- und Nordhessen liefen die Mähdrescher ebenfalls schon seit Ende Juni, denn obwohl diese Regionen normalerweise erst später in die Ernte starteten, habe die sehr heterogene Niederschlagsverteilung die Bestände unterschiedlich schnell abreifen lassen.
„Bisherige Ertragsmeldungen zeigen deutliche regionale Unterschiede. Von unterdurchschnittlichen bis hin zu überdurchschnittlichen Ertragsmeldungen ist alles dabei“, berichtete der HBV-Präsident. Besonders bei der jetzt anstehenden Winterweizenernte könne es aufgrund des trockenen Junis zu erheblichen Ertragseinbußen bei der in Hessen wichtigsten Getreideart kommen, führte Schmal weiter aus.
„Hier fehlte in vielen Regionen gerade in der empfindlichen Phase der Kornentwicklung das Wasser“, erläuterte der HBV-Präsident. Im vergangenen Jahr wurden in Hessen einschließlich Körnermais und Corn-Cob-Mix (CCM) insgesamt 1,99 Mio. t Getreide gedroschen, darunter mit 1,07 Mio. t mehr als die Hälfte Winterweizen. Im Mittel der Jahre 2016 bis 2021 waren es 2,01 Mio. t beziehungsweise 1,12 Mio. t gewesen.
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