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17.07.2023 | 00:03 | Feldbrand 

Hitze und Wind: Hunderte Hektar Feld in Sachsen-Anhalt in Brand

Mücheln / Möckern / Zörbig / Gräfenhainichen - In Sachsen-Anhalt haben am Wochenende Hunderte Hektar Feld gebrannt. Einer der größten Brände der vergangenen Tage entfachte am Samstag bei Mücheln im Saalekreis.

Feldbrand Sachsen-Anhalt
Zahlreiche Einsatzkräfte der Feuerwehr waren am Wochenende im Einsatz, um Flammen auf Sachsen-Anhalts Feldern zu löschen. Dabei wurden Hunderte Hektar Acker und Wald zerstört. Im Norden und Osten des Landes gilt die höchste Waldbrandgefahrenstufe. (c) proplanta
Einen Tag nach dem Ausbruch beschäftigte er weiterhin die Feuerwehr. Durch den Wind würden auf der 220 Hektar großen Brandfläche immer wieder Glutnester freigelegt, das Feuer flamme immer wieder auf, sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Sonntag. Dabei kam es immer wieder auch zu Rauchentwicklungen. Die Ortsfeuerwehr musste den Angaben zufolge auch am Sonntag immer wieder ausrücken, um neue kleine Brandherde zu löschen.

Das zunächst auf 20 Hektar ausgebrochene Feuer hat den Angaben zufolge mehrere Felder - darunter Raps und Weizen - zerstört. Anschließend verlagerte sich das Feuer an Mücheln vorbei in Richtung Neu-Biendorf, hieß es. Eine Hochspannungsleitung, die über die Brandstelle verläuft, musste den Angaben zufolge kurzzeitig aus Sicherheitsgründen abgestellt werden. Insgesamt waren allein am Samstag etwa 150 Einsatzkräfte im Einsatz. Während der Löscharbeiten war ein Traktor, der 7.000 Liter Wasser zur Brandstelle transportieren sollte, umgekippt. Der Fahrer blieb unverletzt.

Nahe Möckern im Landkreis Jerichower Land waren zwölf Feuerwehren mit 141 Einsatzkräften im Einsatz, um einen Großbrand zu löschen. Der Brand nahe der Bundesstraße 246a war den Angaben der Polizei zufolge am Samstagnachmittag vermutlich durch Erntearbeiten ausgebrochen und durch Wind und Hitze weitergetragen worden, teilte die Polizei am Sonntag mit.

Am Morgen nachdem die Flammen auf schätzungsweise 80 bis 120 Hektar Wald und Feld übergegriffen hatten, war der Einsatz vor Ort beendet, sagte eine Sprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Zur Erkundung der Lage sei am Samstag auch ein Hubschrauber im Einsatz gewesen.

Auch zwischen Rödgen und Zörbig im Landkreis Anhalt-Bitterfeld hatte am Samstag ein Weizenfeld gebrannt. Einsatzkräfte konnten verhindern, dass das Feuer dort auf Windkraftanlagen übergriff. Nachdem die Einsatzkräfte den Brand am Nachmittag unter Kontrolle gebracht hatte, galt auch dieser Einsatz am Sonntagmorgen als beendet. Schätzungen zufolge hatten die Flammen hier auf 150 bis 200 Hektar übergegriffen. Der entstandene Sachschaden wird auf 150.000 Euro geschätzt, erklärte die Polizei.

Nahe Gräfenhainichen im Landkreis Wittenberg verzeichnete die Polizei einen weiteren Brand. Am Samstag hatten demnach zwischen Tornau und Söllichau entlang der Landstraße 130 etwa vier Hektar Wald gebrannt. Den Angaben zufolge war ein Sachschaden von 40.000 Euro entstanden. Die Polizei habe die Ermittlung zur Brandursache aufgenommen, hieß es. 15 Hektar Weizenfeld brannten im Prosigker Ortsteil Fernsdorf (Landkreis Anhalt-Bitterfeld). In Wettin-Löbejün im Saalekreis brannte am Samstag ein 3,5 Hektar großes Feld.

Auch im Harz mussten Einsatzkräfte ausrücken, um Brände zu löschen. So brannten an der Bundesstraße 244 bei Zilly nördlich von Wernigerode im Landkreis Harz nach Angaben der Polizei am Samstag etwa zwei Hektar einer abgeernteten Ackerfläche. Im Südharzer Ortsteil Schwenda (Landkreis Mansfeld-Südharz) standen etwa 20 Hektar eines abgeernteten Feldes in Flammen.

Schon vor dem Wochenende war es in Sachsen-Anhalt immer wieder zu Bränden gekommen - unter anderem in Schkopau (Saalekreis) und in Köthen (Landkreis Anhalt-Bitterfeld). Vor allem im Norden und Osten des Landes schätzte das Landeszentrum Wald die Waldbrandgefahr am Sonntag als besonders hoch ein.

Mit einer Waldbrandgefahrenstufe von 5 - und somit der höchstmöglichen Stufe - herrscht unter anderem im Jerichower Land, im Landkreis Stendal und im Vorfläming «sehr hohe Gefahr» für einen Waldbrand. Mit einer Gefahrenstufe von 3 werden der Bereich Magdeburg sowie der Salzlandkreis am niedrigsten bewertet. Hier herrscht demnach «mittlere Gefahr».
dpa/sa
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